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Funfzig“[1], 1695[2] 60, 1699 52. Kurz nach 1700[3] dagegen werden nur 27 genannt; indes dürften das wohl kaum alle sein[4].

Zimmerleute. Bei Verlesung der konfirmierten Artikel am 14. Januar 1579 waren 29 Meister und 16 Gesellen zugegen[5]. Nach Angabe der Meister im Jahr 1611 sollen indes damals 38 Meister in Dresden gewesen sein[6]. 1599[7] war ihre Zahl auf 17, 1611[8] auf 13 herabgesunken. Dieser Rückgang erklärt sich nach der den thatsächlichen Verhältnissen vollständig entsprechenden Angabe der Meister daraus, daß die Gesellen nicht mehr Meister wurden, sondern kleinere Arbeiten selbständig ausführten. 1697[9] und 1699 gab es 15 Meister.

Die Dresdner Steinmetzen mögen in älterer Zeit ziemlich zahlreich gewesen sein, jedenfalls war ihr Handwerk bis an die Mitte des 16. Jahrhunderts noch sehr einträglich. 1543 wurde „den steynmetzen aus gunst nachgelassen, eyn eygen schiff vor sich zu yhrer notdurfft zu halten“, unter der Bedingung, daß sie keinen „Schiffmann“ hielten, der für andere Leute fahre und dadurch Geld verdiene[10]. Nach Vereinigung mit den Maurern scheinen sie, wie bereits gezeigt, höheres Ansehen bewahrt zu haben, wenn sie auch an Zahl diesen weit nachstanden. 1578 gab es nach Hasche 6 Steinmetzen, aber 20 Maurer und Ziegeldecker, nach anderer Angabe[11] 13 einheimische Maurermeister, 9 nicht einheimische. Im Laufe eines Streites, der in ähnlicher Weise wie bei den Zimmerleuten zwischen den Meistern und den älteren Gesellen der Maurer wegen selbständiger Arbeit der letzteren entstand, wird 1611 in einem Schreiben des Rates angegeben, daß die Gesellen ihre Übergriffe mit der geringen Zahl der Meister (nicht über 15 oder 16) rechtfertigen


  1. RA Bäcker 59. 1693.
  2. RA C. XXXVI. 132.
  3. RA C. XXXIV. 13.
  4. RA C. XXXIV. 140a. Bl. 388b: 1714 geben die Bäcker an, daß in ihrem Handwerk „bei der Stadt an die 90 Meister seyn, die sich alle vom Backen ernehren“, wobei freilich die unzünftigen Platzbäcker eingerechnet sind. – RA Bäcker 63: 1715 sind gegen 30 Bäckerburschen auf der Herberge. – Nach den Eintragungen im Handwerksbuch (Archiv der hiesigen Bäckerinnung, Lade) wurden von 1663 bis 1669, 1672 und 1673 jährlich 1 bis 2, 1670, 1671, 1675 und 1676 jährlich 3, dann bis 1685 jährlich 4 und 5, bis 1700 meist wieder 2, nur 1694 6, 1696 5 Meister aufgenommen.
  5. a. J. Bl. 317 flg.
  6. JI. Bl. 64 flg.
  7. JI. Bl. 74 flg.
  8. JI. Bl. 64 flg.
  9. JIII. Bl. 264.
  10. RA C. XIX. 1. Bl. 4.
  11. HStA Loc. 8746. Fürgenommene Reformation. 1520. Bl. 55 flg.