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10. Christus am Oelberge. E: Evangel. Kirche zu Hirschberg in Schlesien, gestiftet vom KV. f. Rh. u. W. 1859.
11. Mutter u. Kind. „Lass, o Jesu bei dem Essen etc.“. War im Besitz des Königs v. Hannover. Lith. von R. Risse, fol.
12. Ecce homo. E: Evangel. Kirche zu Herzkamp, Westfalen, gestiftet vom KV. f. Rh. u. W. 1861.
13.–15. Die Auferstehung des Heilandes; Die Evangelisten Matthäus u. Marcus; Die Evangelisten Lucas u. Johannes. E: Evangel. Kirche zu Gütersloh, Westfalen, gestiftet vom KV. f. Rh. u. W. 1864.
16. Christus in Gethsemane. – Dresd. ak. KA. 68. Ein Bild „Christus am Oelberge“: Ddf. KA. 69.
17. Gang nach Emaus. – Ddf. KA. 69.
18. Die heil. Familie auf der Wanderung nach Jerusalem. – Schulte’s Ddf. KA., Ende 76.
19. Familienportrait. War im Besitz des Dir. Schorn in Berlin.
20. Zeichnung: Karl der Gr. prüft die sich um ihn drängenden Kinder einer Schule. Links im Seitengemach zwei Mönche, die Lehrer, im Gespräch. Feder u. Sepia. Bez. m. Namen u. 1854. h. 0,28, br. 0,41. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 26. März 90.

Menken, Johann Heinrich, Landschafts- und Tiermaler, geb. zu Bremen am 19. Juli 1766, gest. daselbst am 1. Jan. 1839, trat 1792 in die unter Casanova’s Leitung stehende Dresdner Akademie, an der Joh. Chr. Klengel sein Lehrer wurde. 1795 nach Bremen zurückgekehrt, schuf er in den nächsten Jahren seine besten Werke, wandte sich dann aber, nach seinem zweiten Besuch Dresden’s, um des Erwerbes willen einer Schnellmalerei zu, die ihn der Kunst zu entfremden drohte. Seit 1800 u. später auch neben seinem Amte eines Vorstadtcapitains in Bremen (1805–1810) beschäftigte sich M. häufig mit Zeichnen, Radiren u. Herstellung von Aquatintablättern. 12 Zeichnungen zu C. F. Renner’s plattdeutscher Dichtung „Henning der Hahn“, welche M. 1805 zur Kunstausstellung nach Weimar gesandt, fanden in der Jenaer Literaturzeitung vom Januar 1806 eine günstige Beurteilung seitens Goethe’s, der sich später auch in der Zeitschrift „Kunst u. Alterthum“ I. über 6 der Menken’schen Handzeichnungen zu Casti’s „Redenden Tieren“ aussprach. Zu den Aesopischen Fabeln hat M. etwa 50 Zeichnungen geliefert, seit 1828 aber schuf er nichts mehr. 1817 wurde er von der Universität Jena zum Dr. phil., 1818 vom Senat von Bremen zum Prof. der schönen Künste, 1824 vom Bremer Kunstverein zum Ehrenmitgliede ernannt.

1. Das Mühlenfeld bei Oberneuland. 1794. h. 0,82, br. 1,10. E: Kunsthalle Bremen, angek. vom Maler Grabau 1826. Von Menken selbst radirt.
2. Waldlandschaft (Eichen) mit Fluss. h. 0,98, br. 1,37. E: Kunsthalle Bremen, angek. 1829.
3. Viehstück. Vier Kühe u. drei Schafe auf einer Wiese, Regenhimmel. h. 1,07, br. 1,50. E: Kunsthalle Bremen, angek. aus d. Sammlung des Senators Dr. Droste 1850.
4. Reiter mit Hirten u. Vieh in hügeliger Gegend. Gemalt von Joh. Heinr. u. Gottfried Menken. E: Aeltermann Lürman. – Köln, 2. allg. d. u. histor. KA. 61.
5. Kühe werden durch ein Wasser getrieben. Holz. h. 7½″, br. 9½″. War in der Samml. Dr. Lucanus, Halberstadt.
6. Waldlandschaft. E : Aeltermann Lürman. – Köln, 2. allg. d. u. histor. KA. 61.
7. Waldlandschaft mit Jagdstaffage. E: Wilh. Poppe.
6 u. 7 Bremer A. a. Privatbesitz 63.
8. Landschaft mit Wasserfall. h. 0,84, br. 1,04. E: Kunsthalle Bremen, angek. 1867.
9. Der unglückliche Deichbruch bei Bremen am 6. März 1827. Lith. von O. Speckter. roy. qu. fol.

Ein Teil seiner Gemälde, Zeichnungen und Kupferplatten wurde 1827 durch einen Brand beschädigt oder vernichtet.

Menken, Gottfried, Landschafts- und Tiermaler, geb. zu Bremen am 4. März 1799 als Sohn Johann Heinrich’s, gest. daselbst am 26. Nov. 1838. Sein Lehrmeister war sein Vater, doch lernte er schon früh durch Studien nach der Natur zeichnen u. malen u. während der Truppenmärsche 1813 Rosse und Reiter, besonders die Kosaken studiren. In seinen Landschaften ist er, gleich seinem Vater, ein Nachahmer der alten Niederländer Meister, die er mehrfach copirte. Von seinen Werken bewahrt die Bremer Kunsthalle 3 Oelgemälde, 11 Handzeichnungen u. 12 Radirungen.

1. Armida, Leibreitpferd des Grossh. v. Oldenburg 1812. – Oldenb. KA. 85.
2. Tettenborn’s Angriff auf das Osttor zu Bremen am 13. Oct. 1813. E: Aeltermann Lürman, Bremen.
3. Dieselbe Darstellung. E: Wilh. Poppe, Bremen.
4. Tettenborn’s Einzug in die damalige franz. Präfectur zu Bremen (der frühere Eschenhof, jetzige Hauptschule). E: Aeltermann Lürman, Bremen.
5. Frühlingslandschaft (in Everdingen’s Manier). h. 0,45, br. 0,60. E: Kunsthalle Bremen, angek. 1853.
2–5 Bremer A. a. Privatbesitz 63.
6. Pferd mit Füllen u. Schafe auf der Weide. h. 0,30, br. 0,41. E: Kunsthalle Bremen, angek. aus der Samml. Schöttler 1857. – Köln, 2. allg. d. u. histor. KA. 61.
7. Hundefamilie. In einem Bauernhof eine isabellfarbene Hündin mit vier spielenden Jungen. h. 0,43, br. 0,55. E: Kunsthalle Bremen, angek. 1867. Ein zweites Exemplar besitzt Bürgermeister Dr. A. Lürman in Bremen.

Menschel, Aloysius, Landschafts- u. Portraitmaler, geb. zu Rumburg in Böhmen 1782, war 1801–1807 Schüler der Dresdner Akademie u. lebte in den dreissiger Jahren in Berlin.

1. Wanda Gräfin Festetics geb. Gräfin Raczynska, Tochter des Grafen Athanasius Raczynski, im 17. Lebensjahre, in weissem Atlaskleide mit Stirnband u. Perlenkette. Kniestück. 1836 gemalt. E: Gräfl. Raczynski’sche Samml., Berl. Nat.-Galerie.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/19&oldid=- (Version vom 30.11.2023)