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Menshausen, Frieda, Portrait-, Genre- u. Stilllebenmalerin in Cassel. Ehrenv. Erwähn. Berlin 90; Ehrendipl. Dresd. Aquar.-A. 92.

1. Weibl. Bildniss. Junge Dame in Schwarz mit spitzem Federhut, Blumen in den Händen, Kniest. – Dresd. ak. KA. 88.
2. Heitere Lectüre. – Münch. Jub.-A. 88.
3. Stillleben: Weisse Nymphäen in einer Vase. – Dresd. ak. KA. 88.
4. Azaleen. – Berl. ak. KA. 90.
5. 6. Rosen; Päonien. – Ddf. A. f. Rh. u. W. 91.
7. Suleika, Studienkopf. – Bremer allg. KA. 90; Ddf. A. f. Rh. u. W. 91.
8. Anemonen. – Danziger KA. 93.
9. Bildnissstudie. Junge Dame in Weiss, im Lehnstuhl, Blumen in der erhobenen Linken. Kniest, nach rechts. – Berl. gr. KA. 93, Abb. im Kat.; Dresd. ak. KA. 94.
10. Herrnbildniss. Alter Herr mit grauem Vollbart. – Berl. gr. KA 94.

Pastelle.

1. 2. Knabenportrait; Mädchenportrait. – Berl. ak. KA. 88; Dresd. Aquar.-A. 90.
3. Psyche. – Dresd. Aquar.-A. 90.
4. Portr. der Frau Dr. L. u. Töchterchen. – Dresd. Aquar.-A. 90.
5. Backfischchen. – Wiener JA. 90.
6. Portr. der Comtesse Julie Althann. E: Fürst Rätzfeld-Wildenburg. – Wiener JA. 90.
7. Die lustigen Schwestern. – Dresd. Aquar.-A. 90. Ein Bild „Immer lustig“: Wiener JA. 91. Ein Bild „Die Schwestern“ (anmutiges Schwesternpaar): Berl. ak. KA. 92; Danziger KA. 93.
8. 9. Studienkopf mit Blumen (Kind); Studienkopf einer lachenden Dame. – Danziger KA. 93.
10. Nach Helgoland. Junge Dame an Bord. Kniest. – Dresd. Aquar.-A. 92; Wiener JA. 93. Ein Bild „Zum Heimatsstrand“ Abb. „Ueber Land u. M.“ 93.

Menshausen, Helene, Portraitmalerin, geb. zu Frankf. a. M 1858, Schülerin Gussow’s in Berlin, C. Duran’s u. Henner’s in Paris. Lebt in Berlin.

1. 2. Herrnportrait; Damenportrait. – Berl. ak. KA. 88.
3. Kinderportrait. – Berl. ak. KA. 89.
4. Portr. des Präsidenten D. – Berl. ak. KA 90.
5. Portr. des General-Lieut. v. M. Kniest. mit eisernem Kreuz, etwas nach rechts. Bez: Helen Menshausen. Berlin. 1891. – Berl. ak. KA. 92.
6. Portr. der Frau Geheimrat W. – Berl. ak. KA 92.
7. Brustb. einer j. Dame in Schwarz. – Berl. Ver. d. Künstlerinnen, März 94.

Menz, Max von, Historienmaler, geb. zu München 1824, Schüler der dortigen Akademie, lebt daselbst.

1. Ruth’s Abschied von Noemi. Lith. von Ingenmey. gr. fol. K. Ludw.-Album. – Münch. d. allg. u. histor. KA. 58. Ein im Münch. Glasp. 76 ausgestelltes Bild „Ruth u. Noemi“ war im Besitz des Bezirksamtmanns Carl Boshart in München.
2. Claude Lorrain’s Aufenthalt auf seiner Villa zu Harlaching bei München.
3. Schiffermädchen auf dem Chiemsee.
2 u. 3 Münch. allg. d. KA. München 54.
4. Kurfürst Maximilian I. erklärt seinem Sohne Ferdinand die monita paterna. – Münch. d. allg. u. histor. KA. 58.
5. Rubens empfängt den Besuch seines Freundes Teniers. – Münch. Glasp. 76.
6. Radirung: Ein Maler, ein offenes Skizzenheft haltend, steht an der Seite seiner Frau unter einem Baume, kl. 4.

Menzel, Adolf Friedrich Erdmann, geb. zu Breslau am 8. Dec. 1815, kam mit seinen Eltern 1830 nach Berlin, wo er sich in der lithograph. Anstalt seines Vaters im Steinzeichnen ausbildete, aber durch den Tod des Versorgers 1832 schon auf den Selbsterwerb angewiesen ward. Er begann mit Anfertigung von Glückwunschkarten u. allerlei Vignetten, wobei er die Akademie nur vorübergehend besuchen konnte. Die erste Anregung zu einer grössern Composition bot ihm der Kunsthändler Sachse, indem er 1833 einen Cyclus Federzeichnungen zu „Künstlers Erdenwallen“ bei ihm bestellte, der in 11 Compositionen auf 6 Blatt im selben Jahre erschien u. dem jungen Künstler Beifall und Anerkennung aller unbefangenen Kenner erwarb. Sein nächstes Werk waren die „Denkwürdigkeiten aus der brandenburgisch-preussischen Geschichte“, die, 1834 entworfen, von Menzel selbst lithographirt, 1837 in 12 Bll. qu. fol. erschienen. 1836 begann er, sich mit der Oeltechnik vertraut zu machen u. malte auch schon ein kleines Bild „die Schachspieler“ für die Ausstellung, dem 1837 eine „Rechtsconsultation“, im Besitz des Staatsministers Friedenthal, „die Toilette“ u. „Weltgeistlicher und Mönch“ folgten. 1838/39 entstand sein „Gerichtstag“.

Die Begabung des Künstlers sollte sich nun auf anderem Gebiete, dem der Illustration, bewähren. Franz Kugler veranlasste ihn zu Zeichnungen für seine „Geschichte Friedrich’s des Grossen“, eine Aufgabe, die M. mit Freudigkeit ergriff u. nach eifrigen Studien 1839–42 in 400 Compositionen für den Holzschnitt löste, der von einigen der tüchtigsten Xylographen, namentlich Fr. Unzelmann, Otto u. Albert Vogel in Berlin u. Ed. Kretzschmar in Leipzig ausgeführt wurde. Einen andern Cyclus von 200 Illustrationen schuf M. 1843–49 für die im Auftrag Friedrich Wilhelm’s IV. veranstaltete neue Prachtausgabe der Werke Friedrich’s des Grossen, welche anfangs nur zu Geschenken bestimmt war. Die im Holzschnitt ausgeführten Zeichnungen erschienen 1886 als Sonderausgabe mit Text von L. Pietsch, in zwei Bdn. Zum 600jähr. Jubiläum des Einzugs der Herzogin Sophie von Brabant mit ihrem Söhnlein Heinrich dem Kinde in Marburg 1247 hatte der Casseler Kunstverein bei Menzel 1847 eine grosse Composition bestellt, welche, zu farbiger Ausführung bestimmt, zunächst als Carton mit lebensgrossen Figuren zur Ausstellung gelangte. Er fand den Beifall der Besteller nicht, blieb trotzdem mehrere Jahre im Casseler Museum, von wo er in den Besitz des Künstlers zurückkehrte.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/20&oldid=- (Version vom 30.11.2023)