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12. Herakles. Sepiaz. h. 0,61, br. 0,505. E: Dr. Jurie. – Wiener histor. KA. 77.
13. Aus dem Argonautenzuge. Zwanzig Sepiazeichn. h. 0,145, br. 0,305. E: Dr. Jurie. – Wiener histor. KA. 77. Nach anderer Angabe befinden sich die Entwürfe zum „Argonautenzuge“ für den Grafen Wimpfen, welche nicht zur Ausführung gelangten, im Besitz des Rechnungs-R. L. Wittmann in Wien.
14. Gruppen für die Kuppel der Ruhmeshalle im Wiener Arsenal. Die Geschichte der verschiedenen Völker Oesterreich’s in epischer Form. Sechs Cartons versch. Gr. E: Akad. Bibl. Wien. – Wiener histor. KA. 77. Die Entwürfe Rahl’s (teils ausgeführte Zeichnungen, teils Farbenskizzen) zur Ausschmückung der Kuppel u. der beiden anstossenden Säle des Waffenmuseums entstanden 1853–1854, angeregt durch Theophil Hansen, den Erbauer des Museums. Bestimmt waren für die Kuppel: die vier auf Goldgrund zu malenden symbol. Gestalten Gideon’s, Josua’s, David’s u. des Erzengels Michael; für den Kuppelrand: ein Fries mit Darstellungen aus der röm.-germ. Urgeschichte des Landes; für die vier gr. Lünetten: die Bilder von vier Hauptsiegen von Karl dem Gr. bis auf Rudolf v. Habsburg; für die Bogenwinkel: die Tapferkeit, Gerechtigkeit, Weisheit u. Frömmigkeit. In den beiden anstossenden Sälen sollten Scenen aus der österr. Geschichte von Max I. bis Karl VI. u. von Maria Theresia bis zur Gegenwart, u. als Deckenbilder des einen Saales „die Schrecknisse des Krieges“, des andern „die Segnungen des Friedens“ dargestellt werden. Obgleich sämmtliche Entwürfe den Beifall der obersten Bauleitung fanden, wurden sie auf Veranlassung des Grafen Thun dennoch wiederholt abgelehnt u. erst 1863 übertrug die Arsenalbaudirection dem Künstler nur die Fresken des Stiegenhauses, welche er im Sommer 1864 mit Griepenkerl u. Lotz ausführte. Rahl’s Plan u. Compositionen zur Ausschmückung der Ruhmeshalle im Arsenal befanden sich auf der 2. allg. d. KA. zu Köln 1861. Die Ausmalung jener drei Säle war dem Prof. Karl Blass übertragen worden, der seine eigenen Compositionen nach elfjähriger Arbeit 1872 vollendete.
15. Neun Cartons „des Paris-Mythos“, zu den Fresken im Palais Todesco in Wien. Rahl hatte 16 Cartons projectirt u. die Zeichnungen 1863 begonnen. (Neun Photographien nach den Orig.-Cartons: Wiener histor. KA. 77).
16. Das Urteil des Paris. Carton.
17. 18. Eris, die trauernde Troja; Eros u. Nike. Cartons.
16–18 in Photographien: Wiener histor. KA. 77.
19. Cartons zu den Fresken am „Heinrichshofe“ zu Wien. In Photographien: Wiener histor. KA. 77.
20. Entwürfe zu den Bildern im Zuschauerraum des Wiener Opernhauses. Ueber dem Orchester das Hauptbild „Der Mythos vom Ursprung der dram. Kunst“, mit den Medaillons „Komik“ u. „Tragik“. Im Logenhause die allegorischen Darstellungen der „Begeisterung, Melancholie, Lebenslust, Andacht, Liebe, Ergebung, Heiterkeit u. des Hasses“, ferner in Medaillons acht Genien der Musik. Ausgeführt von Griepenkerl u. Bitterlich. Abb. von „Begeisterung“ u. „Hass“ in der „Illustr. Z.“ 1872; „Satyr u. Bacchantin tanzend“ gest. von Ant Pfründer. qu. fol.
21. Entwurf des „Orpheus-Mythos“ für den Vorhang der tragischen Oper des Wiener Opernhauses. Nach dem fünften u. letzten Entwurf ausgeführt von Bitterlich u. Griepenkerl. Gest. von Bültemeyer u. Baidinger. (K. Blaas nennt diesen Entwurf Rahl’s letztes Werk).
22. Entwurf zum untern Teil des Vorhanges: Orpheus führt die durch seinen Gesang gefesselten Argonauten glücklich an den Seirenen vorbei. Gest. von J. Klaus, qu. fol.; „Kunsthistor. Bilderbogen“ Nr. 285; Album der Gesellschaft f. vervielf. Kunst in Wien Bd. I.
23. Die Cardinaltugenden der Regenten Oesterreichs: Macht, Beligion, Mut u. Milde. Zeichnungen. E: Akad. Bibl. Wien.
24.–27. Jason raubt das goldene Vliess; Opfer der Iphigeneia; Perseus befreit Andromeda; Paris entführt Helena. – Wiener ak. KA. 64.
28. Entwurf zu einem von Baron Sina für die Universität zu Athen bestellten Freskenfriese von 7′ Höhe u. 120′ Länge. a) Mittelstück über dem Portal des von Hansen ausgeführten Baues: König Otto als Gründer der Universität, umgeben von den allegor. Figuren der Wissenschaften. b) u. c) Flügel mit Darstellung des Entwickelungsganges der Cultur auf griech. Boden von Prometheus, der das olympische Feuer, das Sinnbild des leuchtenden Geistes, raubt, bis auf Paulus, der auf dem Areopag den unbekannten Gott verkündigt. Die Ausführung wurde durch die politischen Verhältnisse vereitelt. Farbenskizzen auf Goldgrund. E: Baron Sina, Wien. Umrisslith. des ganzen Bildes von Ernst Pessler mit erläut Text von Ludw. Speidel. Wien 1867; Gest. von Chr. Mayer in 5 Bll., 1870 unvollendet hinterlassen. – Die Zeichnungen des Frieses waren ausgestellt: Wiener ak. KA. 64; Kölner 2. allg. d. KA. 61; Brüsseler Carton-A. 64; Par. WA. 67.
29. Die Parzen. Bleiz. h. 0,22, br. 0,19. – Bangel’s Frankf. K.-Auct., 9. Dec. 92.
30. Die Rachegöttin auf ihrem von feurigen Drachen gezogenen Wolkenwagen. Ausgeführtes Aquarell. h. 0,43, br. 0,56. – Helbing’s Münch. K.-Auct., 31. Mai 94 u. ff. Tage.

Eine Gesammtausstellung Rahl’scher Werke veranstaltete der Oesterr. KV. September 1865.

Rahm, Samuel, Portrait- u. Genremaler; geb. zu Willich, Rgbz. Düsseldorf, am 15. Mai 1811, Schüler der Akademie unter Th. Hildebrand, war in Düsseldorf tätig.

1. Katholischer Gottesdienst. Im Chorgestühl einer gotischen Kirche sind sechs Chorherren versammelt, vor demselben Chorknaben mit Messglocke und Räuchergefässen beschäftigt. Im Vordergr. links ein stehendes Mädchen u. eine kniende Alte mit einem Knaben zur Seite. Bez: Sa. Rahm. Düsseldorf 1839. h. 1,06, br. 0,88. E: Nat.-Galerie Berlin, Wagener’sche Samml.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/355&oldid=- (Version vom 21.8.2023)