Seite:Neueste Litteratur der Fränkischen Geschichte und Rechte (Journal von und für Franken, Band 1, 5).pdf/11

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ließ, aus glaubwürdigen Nachrichten beschrieben vom Prof. Will. Anspach bey Haueisen, 1791. 10 Bogen in 8. (30 Kr.)

Dieß ist die Schrift, deren oben S. 343 vorläufig ist gedacht worden. Brenk war der Sohn eines protestantischen Pfarrers zu Eichelsdorf im Wirzburgischen, wurde sein ganzes Leben hindurch von besondern Schicksalen verfolgt, die er sich, zumahl in seinen jüngern Jahren, selbst durch seinen Renommistengeist zuzog, welcher ihm auf 4 Universitäten Relegation und Consilium abeundi, und nachher noch den Verlust der Stelle eines Hessischen Legations-Secretärs beym Fränkischen Kreise zuzog. Die Liebe zur hebräischen Sprache und rabbinischen Litteratur machte aus ihm einen Proselyten des Judenthums, welches er jedoch bis an seinen Tod auch gegen seine vertrautesten Freunde verbarg, indem er nach und nach 4 christliche Frauen heyrathete, auch seine Kinder taufen ließ. Er hatte seine eigne Philosophie, sein eignes Religionssystem und seine eignen politischen Meinungen. Unter diesen waren manche beyfallswürdig; er bestritt z. E. die Todesstrafen der Diebe. Er wußte seine Bedürfnisse so einzuschränken, daß er einige Zeit täglich von 10 Pfennigen leben konnte.