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Diese List verschaffte ihm auch eine Frau und Wirthschafterin. Suse, ein schönes Bauermädchen aus einem benachbarten Dorfe, verirrte sich, beim Haselnußpflücken, bis in die verwachsene Wildnis, die des Räubers Höle verdeckte. Kaum aber hatte sie den verrätherischen Draht berührt, so sprang Daneel heraus, und haschte und schleppte sie, nach vergebnem Kampf, in seine Höle. Hier zwang er sie, sein Weib zu werden, und ihm feierlich zu schwören: „ihn nie böslich zu verlassen, und seinen Auffenthalt keinem lebenden Menschen zu verrathen.“

Lange blieb auch der Schlupfwinkel des Räubers unentdeckt. Denn, da er größtentheils in entferntern Gegenden raubte, und sich dann im Dunkel der Nacht in die nicht bemerkbare Höle schlich; so vermuthete man mehrere Jahre hindurch seinen Auffenthalt in dem Huy-Walde nicht. Und da endlich die Obrigkeiten der benachbarten Orte durch häufige Klagen aufmerksam gemacht wurden, so

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/281&oldid=- (Version vom 1.8.2018)