Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/286

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

da sie ihr Geheimniß schon verrathen sahe, und von drei Priestern feierlich ihres Eides entbunden wurde, erzählte sie ohne Rückhalt, was sie wußte, und versprach auch, den listigen Räuber den Richtern zu überliefern. Dann eilte sie, so schnell sie konnte, nach der Höle zurück, und bestreute den Pfad, der durch das Gebüsch sich zu derselben hinauf wand, mit einzelnen Erbsen, welche ihr die Richter zu dem Behuf mitgegeben hatten.

Der Verabredung gemäß erschienen den folgenden Tag die Schöffen mit zehn wohlgerüsteten Lanzknechten, an dem bezeichneten Abhang des Berges, in dem die Höle des Räubers lag, und vertheilten sich in dem Gebüsch. Bald spähten sie auch den bestreuten Pfad aus. Da sie aber nicht hoffen konnten, mit offenbarer Gewalt in die Höle einzudringen, welche eine starke eiserne Thür und große Schlösser und Riegel verschlossen; so warteten sie versteckt den Augenblick ab, den ihnen Suse

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/286&oldid=- (Version vom 1.8.2018)