Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/307

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zu sagen, wodurch er sich den Zorn und die hohe Ungnade seines gestrengen Herrn zuziehen mußte, und auf immer sein Brod verlohr!

So dachte Peter, der heimliche Rath. Indeß trieb Conrad seine Heerde queer über den Schloßplatz, und vor den Bischöfen vorbei. Peter schmunzelte; denn er glaubte Schüchternheit und Herzensangst auf Conrads Gesichte zu lesen.

Diesmal sprang kein Widder lustig zum Bischof Heinrich, um sich füttern zu lassen. – „Wo ist Harm?“ fragte der Bischof mit bedeutendem Blick. Conrad antwortete mit fester Stimme: „Den hab’ ich verkauft! – Da ist es heraus! – Ehrlich währt doch am längsten! Das ist mein Wahlspruch Herr Bischof, wie ihr wißt, und das soll auch, will’s Gott, mein Spruch bleiben.“

Peters Gesicht verlängerte sich merklich. Heinrich aber rief, mit finstrer Miene und drohender

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/307&oldid=- (Version vom 1.8.2018)