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Stimme: „Warum hast du den verkauft, ohne es mir zu sagen? Das Zehnfache hätte ich dir bezahlt! Weißt du nicht“ –

„Hört mich, Herr Bischof, sprach Conrad. Mich hat Lise verführt, wie einst Eva den Adam. Und die Lise hat ein Schelm verführt, wie der böse Feind die Eva. Giebt er mir meinen Harm wieder, so nenn’ ich ihn nicht.“ (Peter drehte, voll Ingrimms, sich um; denn, fort waren seine blanke Batzen, und die Kappe von Scharlach, und nun gar auch der Widder, der die Zeche sonst hätte bezahlen müssen.) „Lise hatte den Harm verkauft, ohne es mir vorher zu sagen; sonst wäre es nimmer geschehen. Aber so mußte ich ihn wohl hergeben, so sauer es mir auch wurde. Denn sonst hätte sie ja gelogen, und – sie ist nun mein Weib! – Das ist die reine Wahrheit Herr Bischof. Mit mir macht nun, was ihr wollt. Gethan ist gethan! aber nur straft die Lise nicht. Ein

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/308&oldid=- (Version vom 1.8.2018)