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auch in dem Hartingau, zwei, an Größe und Körperstärke verschiedene, Nationen wohnten; von denen die größere allmählig die kleinere unterjochte, und sie zwang, sich in Hölen und unzugängliche Felsklüfte zu verstecken, und endlich, bis auf einzelne Individuen, auszuwandern.

Die meisten dieser Sagen scheinen sich auf das fünfte bis zehnte Jahrhundert unserer Zeitrechnung zu beziehen, und gehen also um mehrere Jahrhunderte über den Zeitraum hinaus, in welchem auch in Nord-Deutschland nur eine Nation sich darstellt; welche aber, in den Sagen aus dem Mittelalter, (so wie das griechische Volk bei Homer) in zwei Klassen unterschieden erscheint. Diese Klassen derselben Nation sind: die der Unterdrücker, welche, durch Jagd und Raub gepflegt und gestärkt, sich zu einer auszeichnenden Größe erhoben, und die der Unterdrückten, welche, zu lebenswierigen harten Arbeiten, bei dürftiger Pflege und Kost, gezwungen, sich erst nach

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/314&oldid=- (Version vom 1.8.2018)