Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/336

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

des Zwerg-Volks, in den alten deutschen Rittergedichten, mit den Hühnen im Kampf, und nicht immer als Besiegte.

2) Diese kleinere Menschenart wurde von der größern besiegt, unterjocht, und zuletzt immer mehr in die Gebirgsthäler zurückgedrängt, und genötigt, sich hinter Felsen, in Hölen, Erdschluchten, an unterirrdischen, von Felsengewölben überdeckten, kleinen Seen, u. s. w. zu verstecken. Nur des Nachts, und in der Dämmerung des Nebels (darauf scheinen die in diesen Sagen so oft vorkommenden Nebelkappen hinzudeuten) wagten es endlich diese Zurückgedrängten ihre Schlupfwinkel zu verlassen, um für ihre Bedürfniße zu sorgen. Ihre bedrängte Lage machte sie zu Dieben und zu nächtlichen Räubern. Vielleicht verwilderten einzelne Mitglieder dieses Völkerstamms so weit, daß sie selbst Kinderräuber und Kindermörder wurden.

3) Die herrschende größere Nation trieb endlich die Ueberreste dieses kleinern Völkerstamms

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/336&oldid=- (Version vom 1.8.2018)