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so daß sie ein länglichtes Viereck bildeten. Queer über diesen lagen fünf unbehauene Steinplatten, welche die Grabstätte bedeckten. Die Länge des Grabmahls betrug etwa funfzehn Fuß, die Breite vier Fuß, die Tiefe drei Fuß. In diesem Grabmahl lagen zwei Todten-Gerippe,[1] Ueberreste von starken Männerkörpern, mit den Füßen gegen einander gerichtet, das eine nach Morgen, das andre nach Abend, zu liegend. Von Holzkohlen, Asche, Ringen, Opfermessern, Kleidungsstücken fand sich keine Spur. Zur Seite des einen Geripps lag ein schöngearbeiteter Streithammer, von einem sehr festen schwarzen Stein, durch welchen ein rundes Loch mühsam


  1. Die Vollständigkeit der gefundenen Gerippe beweißt nicht, daß sie nicht acht hundert oder tausend Jahr dagelegen haben konnten. In trocknen Gräbern, zumal am Abhang der Berge, erhalten sich, wie mehrere Beispiele lehren, Gerippe von gefunden Körpern, eine lange Reihe von Jahrhunderten hindurch, ohne zu zerfallen, oder nur merklich zu altern.
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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/353&oldid=- (Version vom 1.8.2018)