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gebort war, in welchem einst die Handhabe befestigt wurde. Ueber dem Haupt eines jeden der Gerippe stand ein völlig leeres, eingehenkeltes Todtengefäß, daß noch die Spuren der ersten Anfänge der Kunst zeigt, von etwa sechs Zoll im Durchmesser; welches man fast lieber für ein Trinkgeschirr, das auf die lange Reise mitgegeben wurde, als für einen Aschenkrug zu halten geneigt seyn dürfte, theils wegen der Form, theils weil keine Spur von Asche sich zeigte, theils weil dieser Art von Begräbniß keine Verbrennung voran ging.

Wäre es nicht so äußerst schwer, die gewöhnlichen Finder solcher Denkmahle dahinzubringen, die gefundenen Gerippe, oder wenigstens die Schädel, sorgsam für künftige Untersuchung aufzubewahren; so könnte vielleicht ein Sömmering oder ein Blumenbach aus der Schädelform entscheiden: ob der hier einst wohnende Völkerstamm celtischen, oder slavischen, oder mongolischen Ursprungs war. (Das Letzte würde auf Hunnen leiten, an welche das Volk,

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 354. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/354&oldid=- (Version vom 1.8.2018)