Seite:P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768).pdf/142

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das Bild des Gekreuzigten, ein altes Brevier und zwei kleine geistliche Bücher.

Aus meiner Wohnung ging man, die Kirchensachen aufzuschreiben und sodann das Vieh, soweit möglich, zu zählen. Ich übergab gegen vierundzwanzigtausend Stück Hornvieh, zwölfhundert Stuten zur Zucht der Maultiere, vierhundert junge Maultiere, fünfzehnhundert Pferde, siebzehnhundert Schafe und fünfhundert Zugochsen. Meine Indianer sahen betrübt zu. Damit sie aber nicht allzu traurig würden, zeigte ich eine fröhliche Miene, so schwer es mich ankam.

Herzlichen Trost fühlte ich zugleich mit unendlicher Wehmut, als meine Pfarrkinder mich baten, noch einmal ihre Beichte zu hören und sie mit Gott zu versöhnen. Ich brachte die ganze Zeit in der Kirche zu, während die Kommissäre noch überall Nachsuchungen anstellten und mich nur rufen ließen, wenn sie eine Schwierigkeit fanden.

Von hier reiste die Kommission nach der Kolonie von St Peter. Ich gab ihnen fünfundzwanzig Mann als schützende Begleitung mit. Sie drangen aber in mich, persönlich mitzugehen. Da ich merkte, daß sie nur unter meinem Schutze sich für sicher hielten, überließ ich meine Leute indes dem neuen Pfarrer und meinem betrübten Mitbruder Raymund Wittermayr, der beständig weinte. Den für St Peter bestimmten Weltpriester Don Franz de Reyes nahmen wir sogleich mit. Hier dauerte die Aufzeichnung des Besitzstandes vier Tage. Dann ging die Reise nach St Hieronymus, wohin ich sie aus triftigen Gründen nicht begleitete; nur sandte ich auf ihr Verlangen vierzig Mann als Bedeckung mit.


Abschied von den Indianern.

Nachdem auch in St Hieronymus alles erledigt war, kehrten die Kommissäre mit den vier Missionären der beiden Reduktionen nach S. Xavier zurück, um auch mich und meinen Gefährten wegzuführen. Sie wollten dies sogleich ohne Aufschub tun; aber weil man die Vorspannochsen nicht finden konnte, mußten sie noch verweilen. Ich brachte in Erfahrung, daß meine Leute die Ochsen weggetrieben und versteckt hatten; auf mein Zureden wurden die Tiere jedoch gesucht und herbeigebracht. Mein Herz wollte mir