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Sie sollen nicht Mossala Dschin in die Hände fallen … Ich werde Sie zu einem Manne bringen, der Sie verbergen wird.“

Tschanda spürte, daß die Persönlichkeit des Fremden eine unerklärliche Macht ausstrahlte, und sie gehorchte ihm. In der Nähe standen zwei Reitdromedare, und als der Morgen graute, schlief Tschanda mit einem beglückenden Gefühl des Geborgenseins auf ihrer sauberen Lagerstatt in ihrem Schlupfwinkel sehr bald ein und verlebte dann ein paar ruhige Tage, in denen sie ohne alle Sorge auf das wartete, was der Fremde ihr verheißen hatte, bis in der verflossenen Nacht Osmali sie geweckt und sie gebeten hatte, vor die Hütte in die nachts so stark duftenden Büsche seines Gärtchens zu kommen. Der Herr der Steine erwarte sie dort. Die Unterredung war nur kurz gewesen, der Fremde erklärte ihr, er hielte es für angebracht, daß sie unerwartet im Palast von Dscharani erschiene, Osmali würde sie bis in die Nähe der Residenz bringen, wo sie dann General Bewers ins Vertrauen ziehen sollte, ohne ihn, den Fremden zu erwähnen und ohne je die nötige Vorsicht zu vergessen. „Nehmen Sie diesen Stein mit … Er wird Sie, falls die Dinge anders verlaufen, als selbst ich vorauszusehen vermag, vor Sorgen schützen …“ – Tschanda fühlte, daß der Mann nur ihr Bestes wollte, und sie betonte auch jetzt Terkellen gegenüber, daß sie dem Fremden blindlings vertraute. „Er hatte eine so gütige Art, Herr Doktor, daß mir die Tränen kamen, er streichelte meine Hand,

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/183&oldid=- (Version vom 1.8.2018)