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„Tschanda, – hier ist dein Platz!“ Er breitete die Arme aus, und die weinende Tochter Oliver Brex’ ruhte an seiner Brust …

– Heribert Gardner lag im Liegestuhl auf der großen schattigen Veranda des weißen Bungalow, und neben ihm, dem Genesenden, stand eine kleine, aus Rohr geflochtene Wiege, in der Hildegards Knäblein ruhte.

Gardener betrachtete das Kind, blickte dann zu Tschan hinüber und sagte humorvoll:

„Tschan, – soweit ist’s nun mit mir gekommen, – ich bin Kindermädchen geworden!“

„Immerhin ein großer Vertrauensposten“, meinte der Chinese mit Nachdruck. „Hilde vertraut nur einem wirklichen Manne ihr Kind an, Herr Gardner, und Sie sind … Mann geworden!“

Gardner nickte nachdenklich. „Es hat lange gedauert, alter Tschan, aber die Kur war gründlich.“

Vom Park her erschollen frohe Stimmen und Gelächter. Auf der Treppe erschienen Edda und Rolf, Arm in Arm, sehr erhitzt, sehr strahlend wie immer …

„Na, Heribert, wie geht’s dir?“ rief Terkellen herzlich. „Du machst ein so ernstes Gesicht …!“

Edda kniete neben der Wiege.

„Ernst?!“ Gardner zuckte unmerklich die Achseln. „Mag schon sein, Rolf … Man wird unwillkürlich zum Grübler, wenn das Schicksal so wunderbare Wege wählt, aus einem bis dahin nutzlosen Menschen wenigstens ein Kindermädchen zu machen …“

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/319&oldid=- (Version vom 1.8.2018)