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alten Römer vor keinen Hindernissen halt. Wir werden uns nun ja sehr bald davon überzeugen können, ob die Annahme meines englischen Kollegen Wilkinson wirklich zutrifft …“

Der blondbärtige, hünenhafte Gelehrte sah nicht das versteckte Gähnen des Hauptmanns Bewers und ebensowenig die verträumte, zerstreute Miene seines jungen Weibes. Bewers und Theresa dachten an andere Dinge, in deren Mittelpunkt Reverend Oliver Brex stand. Bisher hatte Theresa jede Aussprache unter vier Augen mit dem äußerst mißtrauischen Hauptmann vermeiden können. Aber sie spürte deutlich, daß er nur auf eine Gelegenheit wartete, ihre Beziehungen zu Brex irgendwie zu klären. Damals vor Tagen an den Tennisplätzen in jener mondhellen Festnacht im Gouvernementspalast hatte sie ihn mit der durchsichtigen Ausrede fortweisen können, sie hätte Kopfschmerzen. Bewers merkte, daß sie ihm auswich. Gerade er, der seit Jahren in Chartum in Garnison lag und dem man das Dromedarreiterkorps und die Patrouillenritte in die entlegensten Oasen übertragen hatte, war auch außerhalb des Eingeborenenviertels von Chartum auf verdächtige Anzeichen einer geheimen Gährung unter den verschiedenen Völkerschaften des Südwestens gestoßen, während Oliver Brex’ Berichte an den Gouverneur stets beruhigend lauteten. Bewers traute dem blassen Reverend und Geheimagenten weniger denn je …

Frau Theresas Erinnerungen übersprangen eine Lücke von fünf Tagen, – – vor ihren starren,

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/81&oldid=- (Version vom 1.8.2018)