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schillernden Augen tauchten die Ruinen auf, dazwischen Palmen, Büsche, eine plätschernde Quelle, Lagerzelte, ruhende Tiere, flackernde Feuer und die regungslosen Silhouetten der Wachtposten, die sich auf ihren erhöhten Standplätzen scharf vom ausgestirnten Firmament abhoben …

Bewers stand vor ihr. Er hatte sie endlich allein erwischt, als sie in dem schillernden Teiche zwischen den Trümmern römischer Behausungen ein Bad genommen hatte. Des Engländers braunes Gesicht war hart und rücksichtslos.

„Antworten Sie mir! Wollten Sie sich mit Brex hier irgendwo treffen?“

Theresa fand ihr harmlosestes, kindlichstes Lächeln.

„Ich verstehe Ihre sonderbaren Fragen überhaupt nicht … Was geht mich der Reverend denn an?!“

Sie zog den weiten Mantel enger um den schlanken Leib …

„Finden Sie es übrigens eines Gentlemans würdig, Hauptmann Bewers, einer verheirateten Frau zu dieser nächtlichen Stunde nachzuschleichen?! Ich habe gebadet, und …“

„Spärlich bekleidete Körper übersehe ich, weil ich sie hier jeden Tag sehe …“

Sein schroffer Ton und die Brutalität, mit der er sie mit Neger- und Halbnegerweibern auf eine Stufe stellte, gaben ihr den Vorwand, ihm wortlos den Rücken zu kehren und eiligst zwischen den Steinblöcken zu verschwinden. Als sie gerade im Zelte ihres Gatten angelangt war, der noch

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/82&oldid=- (Version vom 1.8.2018)