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Brennereibesitzer. Er unterhielt damals die ganze Gesellschaft, indem er mit den einfachsten Mitteln sich – als Verwandlungskünstler produzierte.

Wer also über eine besondere Fähigkeit verfügt, stelle sie auch in den Dienst der Geselligkeit. Die Kunst, zur Unterhaltung anderer beizutragen, ist oft nichts anderes als lediglich das Überwinden einer gewissen Scheu, seine geselligen Talente zwanglos zu betätigen.




Viertens.
Wie schreibe ich Briefe?

Keine Sorge! – Ich will hier weder einen „Briefsteller für Liebende“ noch ähnliches in Abschnitt 4 bringen.

Ich will nur auf einiges hinweisen, was im Briefwechsel zum guten Ton gehört.

Zunächst das Papier. Wer sich ganz streng an das halten will, was hier der Anstand verlangt, benutzt am besten nur weißes oder elfenbeinfarbenes Briefpapier, da gewisse Papierfarben bei bestimmten Gelegenheiten verpönt sind. So darf man niemals auf farbigem Papier, etwa rosa oder grünlich, die sog. offiziellen Schreiben erledigen. Hierzu gehören: Die schriftliche Werbung, sei es, daß sie an die Erwählte oder die Eltern gerichtet ist; ferner jeder schriftliche Glückwunsch bei Familienereignissen, als da sind: Verlobung, Hochzeit, Geburt, Kindtaufe.

Bei Glückwünschen zu Geburtstagen ist man weniger streng. In den vorher genannten Fällen sollte man aber farbiges Briefpapier unbedingt vermeiden.

Manchem mag diese Art Anstandspflicht übertrieben

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Wie benehme ich mich?. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1921, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wie_benehme_ich_mich.pdf/84&oldid=- (Version vom 1.8.2018)