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Über Asta Nielsen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Über Asta Nielsen
Untertitel:
aus: Reisebriefe eines Artisten, S. 38–39
Herausgeber:
Auflage: 5.–9. Tausend
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928 (EA 1927)
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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ÜBER ASTA NIELSEN


So eine Landschaft gibt’s: Wo man den bleichen
Mond über weiten Ebenen sieht,
Der glanzlos, deutlich durch die Ferne zieht,
Die – weil sie in uns liegt – wir nie erreichen.

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Jemand deutete auf eine Dame hin,

Die die Treppe scheuerte.
Er beteuerte:
Sie sei eine Königin.
Und ich wollte Klarheit, fragte

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Sie, ob sie das sei, was jener dachte.

Und sie sagte:
„Nein!“ – Scheuerte und lachte.

Zu der großen Künstlerin kam ein Verehrer,
Schenkte ihr ein schweres Stück

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Gold. Sie gab es freundlich ihm zurück,

Dankte wie ein gütiger und weiser Lehrer.
 
Man verwundete und scheuchte sie,
Böse oder dummbelehrt gezielt.
Töten konnte man sie nie.

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Weil sie einfach Mensch ist, und weil sie

Es auch bleibt, wenn sie Theater spielt.

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Blicke lange ihr ins Gesicht

Und dann denke nicht
Ihrer, sondern deiner selbst. Und sprich

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Lange du mit mir über dich.