Frankfurt an der Oder (Ringelnatz)

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Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Frankfurt an der Oder
Untertitel:
aus: Reisebriefe eines Artisten, S. 40
Herausgeber:
Auflage: 5.–9. Tausend
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928 (EA 1927)
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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FRANKFURT AN DER ODER


Nicht Oderkrebse aß ich,
Nein: ersten frischen Blumenkohl
Mit Bröseln. Dazu las ich,
Was du mir so ausführlich schriebst,

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Daß du die Miete schuldig bliebst.

Ich freute mich, daß du mich liebst.
Die Miete, die vergaß ich.
Denn Frankfurt war so spaßig.
Besonders weil’s Karfreitag war,

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Guten Tag. Wie geht es? Leben Sie wohl.

War alles Langerweile voll.
Ich frug den Mixer an der Bar,
Was man an Frankfurt rühmen soll.
Da mußte der gerade

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Mal raus. Und das war schade,

Denn bald darauf ging schon mein Zug.
Ich konnte nicht mehr warten
Und hatte just noch Geld genug
Für ein paar Ansichtskarten.

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Ich preßte allen Witz heraus

Und schrieb mit stumpfer Feder
An alle Freunde: „Grüße aus
Frankfurt an der Entweder.“