ADB:Albert I. (Bischof von Regensburg)
[186] erhob. Nun zog er seinen Bruder Gebhart, der aus unbekanntem Grunde den Titel eines Grafen von Sigmaringen annahm, und seinen (? Stief-) Bruder Bertold herbei, den er zum Vicedom des Hochstiftes machte, und der wol seinem Einflusse die Wahl zum Bischofe von Passau (1250) verdankte. A. war ein bereitwilliges Organ der Curie bei ihren Maßnahmen gegen Herzog Otto von Baiern, stand in Verbindung mit dem Böhmenkönige und bekämpfte von seiner Feste Staus aus die kaiserlich gesinnte Bürgerschaft von Regensburg. Am meisten ist er durch den Mordanfall bekannt geworden, den er in der Nacht des 29. Dec. 1250 durch seinen Ministerialen Konrad von Hohenfels auf König Konrad machen ließ, als dieser in Regensburg weilte. Da wir noch später den Bischof wie die Stadt im Streite mit Baiern finden, so ist der Anlaß zu seiner Abdankung, welche, wie sich ein päpstliches Schreiben vom 11. Oct. 1259 ausdrückt, wegen des Hasses geschah, den er sich vormals durch Bekämpfung Kaiser Friedrichs zugezogen, vielleicht in der im nämlichen Jahre zwischen Herzog Ludwig und den Bürgern stattgefundenen Aussöhnung zu suchen, wodurch seine Stellung unhaltbar geworden sein mochte. A. ging, mit einigen Pfründen im Bisthume sich begnügend, in das Cistercienserkloster Sittichenbach bei Querfurt; seine Todeszeit ist unbekannt.
Albert I., Bischof von Regensburg, 1246–59. Einer Familie angehörig, die sich nach dem noch nicht bestimmten Orte Byedingowe, Bitengowe, Petinkeu nannte, genoß A. ein Canonicat zu Halberstadt, als ihn im J. 1246 der Cardinallegat Philipp von Ferrara, das Wahlrecht des Domcapitels übergehend, auf den durch Bischof Siegfrieds Tod erledigten Regensburger Stuhl