ADB:Aler, Paul
Erscheinungsbild
[336] 1697; „Julius Maximinus“, 1697 (erschien deutsch in einer Umarbeitung unter dem Titel „Ursula Coloniensis, tragoedia“, 1710) und „Urania“, 1700.
Aler: Paul A., Philosoph, Philologe und Poet, geb. zu St. Veit im Luxemburgischen 9. Nov. 1656; † zu Düren am 2. Mai 1727. Gebildet auf dem Gymnasium zu Köln, ward er 1676 Magister und in den Jesuitenorden aufgenommen. 1676–91 lehrte er in Köln Philosophie, Theologie und Humaniora; 1701 ward er zu Trier Professor der Theologie, 1703 Regens am Kölner Gymnasium und 1713 Regens der Gymnasien zu Aachen, Münster, Trier und Jülich. – Unter seinen philosophischen Werken ist das umfangreichste die „Philosophia tripartita (logica, physica, metaphysica)“. Unter den philologischen ist es der vielgebrauchte und vielgedruckte „Gradus ad Parnassum“, welcher hauptsächlich seinen Namen erhalten hat. Es ist unter diesem Titel ein „Synonymorum, epithetorum thesaurus“ mindestens seit 1687 in Köln gedruckt worden; die erste Ausgabe, welche, vermehrt mit einem „Artis poeticae compendio“ Aler’s Namen trägt, scheint von 1699. – Besonderes Interesse aber wandte A. den dramatischen Aufführungen des Gymnasiums zu. Er richtete ein Theater ein mit scenischen Verwandlungen, Maschinen, Flugapparaten für ganze Chöre etc. und schrieb dafür eine Reihe von lateinischen und deutschen Tragödien: „Trag. tres de Josepho“ 1703–5; „De Tobia trag. duae“, 1706; „De Bertulfo et Ansberta“, 1708; „De Genovefa“, 1709; „Von der Mutter und ihren beiden Söhnen bei den Maccabäern“, 1710. Dazu noch „Dramata musica“, d. h. Schauspiele mit Arien und Chören: „Regina gratiae Maria“, 1696; „Regina pacis Maria“,- Harzheim, Bibl. Colon. p. 263.
Kern.