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ADB:Arnisaeus, Henning

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Artikel „Arnisaeus, Henning“ von Arthur Richter in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 575, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Arnisaeus,_Henning&oldid=- (Version vom 9. Oktober 2024, 21:40 Uhr UTC)
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Arnisaeus: Henning A., Mediziner, Philosoph und Politiker, geb. zu Schlanstedt bei Halberstadt, † zu Kopenhagen 1636 (oder nach Schlegel’s Anmerk. zu Slangen’s Gesch. Christians IV. 1635). Er studirte Medizin, Geschichte und Politik. Nachdem er Frankreich und England bereist hatte, wurde er in Helmstedt zum Dr. med. promovirt und trat dann als Lehrer der Moral zu Frankfurt an der Oder und 1613 als Lehrer der Medizin zu Helmstedt auf. Endlich ging er 1620 als Rath und Leibarzt Christians IV. nach Kopenhagen. Als Schriftsteller ist er auf dem Gebiet der Metaphysik und Politik nennenswerth; er ist im Wesentlichen Aristoteliker, doch zieht er ohne kritische Richtung noch eine weitschichtige Gelehrsamkeit mit herbei. Aus der Zahl der metaphysischen Schriften ist: „Epitome metaphysices“, Francof. 1606 die bedeutendste; außerdem sei „De universali scientia. quae metaphysica vocatur“, Francof. 1624 erwähnt. Schon der vollständige Titel der zuerst genannten Schrift reicht aus, um seine gesammte wissenschaftliche Richtung zu charakterisiren. Er lautet: „Epitome metaphysices. in qua fundamenta Aristotelica ordine scientifico explieantur et postea controversiae pleraeque suis deciduntur argumentis ut quam in tot opinionum myriadibus viam quisque sequi possit tutissime levi negotio percipiat. omnia composita ad mentem Aristotelis et ex antiquitate graeca et latina longe secus quam ab hodiernis nonnullis novatoribus fieri solet deducta. ex quibus lector integrae paulo post secuturae metaphysicae conjecturam facere potest“. In der Politik tritt A. dem Althusen (s. o.), dem Vater der modernen Volkssouveränität, entgegen. Die „Gesammelten politischen Schriften“ sind Leipzig 1633 und Straßburg 1648, 2 Tom. erschienen. Hervorzuheben sind: „Doctrina politica in genuinam methodum, quae est Aristotelis. reducta“. Francof. 1606; „Libri III de jure majestatis“, Francof. 1610; „Tractatus de auctoritate principium in populum semper inviolabili“, Francof. 1612.

Gumposch, die philosophische Litteratur der Deutschen, S. 76.