Zum Inhalt springen

ADB:Aysma, Hersel van

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Aysma, Hersel“ von Joseph Albert Alberdingk Thijm in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 711, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Aysma,_Hersel_van&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 18:01 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 1 (1875), S. 711 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Hersel Aysma in Wikidata
GND-Nummer 13854171X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|711|711|Aysma, Hersel|Joseph Albert Alberdingk Thijm|ADB:Aysma, Hersel van}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13854171X}}    

Aysma: Hersel (Hessel) van A. (fälschlich auch Aitzema genannt), ein Friese, der seit 1564 im öffentlichen Dienst und als Gegner des Statthalters Joh. v. Arenberg (s. d.) erscheint, auch dem Bündniß der Edlen beitrat. Von 1560 bis nach 1565 war er Syndicus von Gröningen. Später scheint er, um sich dem Argwohn des Herzogs Alba zu entziehen, nach Emden gegangen zu sein und von dort seiner Sache durch Kriegswerbungen gedient zu haben. Dafür ward er von Alba unter Einziehung seiner Güter verbannt. 1577 zurückgekehrt ward er in die Generalstaaten gewählt und zum Präsidenten des neuerrichteten Gerichtshofes ernannt. 1584 nahm er als friesischer Abgeordneter an der Gesandtschaft Theil, welche dem König von Frankreich die Herrschaft der Niederlande anbot. Nach dem Scheitern dieses Planes ließ er sich mit Leicester in Verhandlungen über die Uebertragung der Oberherrschaft Frieslands an die Königin von England ein, sandte auch eine Botschaft dieses Inhalts nach London. Dieser Schritt aber, gegen den Willen des Statthalters Grafen Wilhelm Ludwig von Nassau und ohne Vollmacht der Stände gethan, zog ihm selbst Verhaftung und Untersuchung zu. Wieder entlassen begab er sich zu Leicester und veranlaßte diesen zu einer eigenmächtigen Einberufung der friesischen Stände. Dieselbe ward aber vom Statthalter und den deputirten Staaten zurückgewiesen und A., als er zurückkehrte, ward aufs neue verhaftet. Weitere Nachrichten über ihn fehlen; er scheint seitdem vom politischen Schauplatz verschwunden zu sein. Gestorben ist er nach 1590.

v. Reydt, Hist. der Nederl. Oorlagen S. 102 f.; Bor, Nederl. Oorl. Bd. 30, 32, 33.; Scheltema, Staatk. Nederl.; G. de Wal, De claris Frisiae Juriscons. p. 10, 15, 422.; v. Aa, Biogr. Woordenb.