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ADB:Bach, Nicolaus

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Artikel „Bach, Nicolaus“ von Karl Felix Halm in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 750–751, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bach,_Nicolaus&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 08:18 Uhr UTC)
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Bach: Joh. Nicolaus B., Philolog und Schulmann, geb. 4. Aug. 1802 zu Montabaur, † 17. Jan. 1841. Nachdem B. seine Schulbildung auf dem Pädagogium seiner Vaterstadt und am Gymnasium zu Weilburg erhalten hatte, begab er sich 1821 auf die Universität in Bonn, um classische Philologie zu studiren. Sein warmer Eifer für den erwählten Beruf verschaffte ihm dort zahlreiche Gönner, die es dem begabten, aber unbemittelten jungen Manne möglich machten, seine Studien glücklich zu vollenden. Noch in Bonn zum Doctor der Philosophie ernannt, besuchte er im Sommersemester 1825 die Universität zu Berlin, wo er besonders an Wilhelm von Humboldt einen wohlwollenden und einflußreichen Gönner gewann. Noch im Spätherbst desselben Jahres zum ordentlichen Lehrer am Gymnasium zu Oppeln ernannt, wurde er 1828 Oberlehrer am Leopoldinischen Gymnasium zu Breslau, wo er sich auch als Privatdocent an der Universität habilitirte. 1835 erhielt er einen Ruf als Director des Gymnasiums zu Fulda. Die schwere Aufgabe, die dort seiner wartete, eine herabgekommene Anstalt wieder in Flor zu bringen, verfolgte er trotz vielfacher Anfechtungen, besonders von Seiten der katholischen Geistlichkeit, die gegen B. sowol als Laien, wie als Ausländer schon von vornherein eingenommen war, mit männlichem Muthe und rastlosem Eifer, aber ein frühzeitiger Tod hat es ihm nicht vergönnt, die vollen Früchte seiner erfolgreichen Wirksamkeit zu erndten. Als Philolog erwarb sich B. einen geachteten Namen durch seine Arbeiten über die griechischen Elegiker und Lyriker, deren Kenntniß er theils durch Sammlung ihrer Fragmente (Solon 1825, Mimnermos 1826, Kritias 1827, Philetas, Hermesianax und Phanokles 1828, Kallinos, Asios und Tyrtäos 1831), theils durch litterarhistorische Abhandlungen („Ueber den Ursprung und die Bedeutung der elegischen Poesie der Hellenen“ 1829. „Ueber [751] die erotische Poesie der H.“ 1833. „De lugubri Graecorum elegia specimina II.“ 1835–36. „De symposiaca Graecorum elegia“ 1837. „Quaestionum elegiacarum spec. I.“ 1839. „Historia critica poesis Graecorum elegiacae“ 1840) bedeutend gefördert hat. Minder glücklich war er in der Bearbeitung des Tacitus (Leipz. 1834–35) mit kurzem lateinischen Commentar. Von seinen kleineren Schriften ist noch hervorzuheben ein Programm über „Rhabanus Maurus als Schöpfer des deutschen Schulwesens“, Fulda 1835.

N. Nekrol. XIX (1841) S. 125 ff.