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ADB:Balan, Joseph Wilhelm

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Artikel „Balan, Joseph Wilhelm“ von Emil Julius Hugo Steffenhagen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 779, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Balan,_Joseph_Wilhelm&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 20:49 Uhr UTC)
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Balan: Joseph Wilhelm B., preußischer Diplomat, geb. 30. Oct. 1777 zu Berlin, aus einer französisch-reformirten Familie, welche nach Aufhebung des Edicts von Nantes (1685) geflüchtet war, † ebenda 24. Febr. 1834. Er widmete sich zuerst auf dem französisch-reformirten Seminar in seiner Vaterstadt der Theologie, studirte dann seit 1796 zu Halle die Rechte und wurde in Berlin 1798 Referendar beim Stadtgericht, 1800 beim Kammergericht, an welchem er 1803 als Assessor angestellt ward. 1806 ging er im Auftrag des Grafen Haugwitz nach London, um seinen älteren Bruder, den Legationsrath Louis B., welcher schwer erkrankt war († 1807) in den Geschäften der Gesandtschaft zu unterstützen, worauf er 1808 als Justizcommissar bei dem Berliner Stadtgericht und 1812 in gleicher Eigenschaft bei dem Kammergericht Anstellung fand. Nachdem er auf zwei Reisen nach Frankreich 1814 und 1815 als Depeschenüberbringer an den Fürsten Staatskanzler Hardenberg in dessen Nähe gekommen war, wurde er 1816 zum Legationsrath und vortragenden Rath in dem Ministerium des Auswärtigen, 1818 zum wirklichen und 1820 zum geheimen Legationsrath ernannt. Seit 1823 war er mit der Bearbeitung der römisch-katholischen Angelegenheiten betraut. Er erwarb sich den Ruhm eines ebenso rechtlichen und pflichttreuen, wie geschäftskundigen Beamten. Sein Sohn, Hermann Ludwig von B., geb. 7. März 1812 zu Berlin, † 26. März 1874 zu Brüssel, studirte in Berlin und Heidelberg Jurisprudenz, trat als Referendar in den preußischen Justizdienst, ging aber 1833 zur diplomatischen Laufbahn über, in der er 1837–41 als Legationssecretär in Brüssel, 1859–63 als Gesandter in Kopenhagen, zuletzt als außerordentlicher bevollmächtigter Minister Preußens und Vertreter des Deutschen Reiches am belgischen Hofe mit ausgezeichnetem Geschick thätig war. – (N. Nekrolog XII. (1834) 174 ff. Mejer, Zur Geschichte der römisch-deutschen Frage II. 2. S. 88 f. und öfter.