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ADB:Banks, Edward

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Artikel „Banks, Edward“ von Otto Beneke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 41–42, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Banks,_Edward&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 15:14 Uhr UTC)
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Banks: Edward B., Dr. d. R. und Syndicus der freien Hansestadt Hamburg, geb. daselbst 28. Febr. 1796, aus einer seit etwa 1660 hier angesessenen englischen Familie, † 1851. Nachdem er als Primaner die Befreiungskriege von 1813–1815 unter den hanseatischen Truppen mitgemacht, studirte er die Rechts- und Staatswissenschaften zu Göttingen, Berlin und Jena und wurde am 16. September 1819 Doctor, sowie Advocat in seiner Vaterstadt. In den öffentlichen Dienst trat er 1821 als Amts- und Gerichtsactuar in Ritzebüttel, kam jedoch schon 1826 als Senats-Sekretär wieder nach Hamburg und wurde 1837 in Anerkennung seiner eminenten Begabung und Geschäftstätigkeit zum Syndicus erwählt. In diesem staatsmännischen Amte machte er sich zunächst verdient im Fache der Handelspolitik, des Post- und Eisenbahnwesens, sowie, in Folge des Brandes von 1842, durch Herbeiführung des großartigen Neubaues und Einrichtung musterhafter Entwässerungs- und Wasserversorgungs-Anlagen. – Nach Karl Sieveling’s Tode (1847) mit Leitung der auswärtigen Angelegenheiten des Freistaats betraut, für welchen Beruf B. schon früher bei Handelstractaten und auf Missionen ein nicht gewöhnliches Geschick bewiesen, ging er noch in demselben Jahre als hamburgischer und freistädtischer Bundestagsgesandter nach Frankfurt. In Folge der politischen Ereignisse im März 1848, wurde Banks abseiten des Bundestags in außerordentlicher Mission nach London geschickt, und bald darauf, von der inzwischen constituirten Reichsverweserschaft, als Reichsgesandter bestätigt, – wol der erste diplomatische Vertreter Gesammt-Deutschlands, den die Geschichte kennt. – In derselben Eigenschaft ging er im Spätherbst nach Kopenhagen, worauf er als hamburgischer Bevollmächtigter in Frankfurt weiter wirkte. Seinen Grundsätzen wie seiner Vaterstadt getreu, blieb er in deren Dienst, glänzende Berufungen ablehnend, vertrat ferner sowol die hamburgischen und hanseatischen, als alle wahrhaft deutschen Interessen bei den folgenden [42] Versuchen einer Reconstituirung Deutschlands im Fürstencollegium zu Berlin, auf dem Erfurter Tage wie bei den Dresdener Conferenzen – und nahm nach Herstellung des Bundestages zu Frankfurt seinen früheren Posten wieder ein. – In Folge der aufreibenden Thätigkeit dieser stürmischen Jahre mußte B. im Herbst 1851 zur Herstellung seiner Gesundheit ein milderes Klima aufsuchen, aber schon am 17. Dec. 1851 erlag er der Krankheit zu Veytaux bei Vevey am Genfer See, – wo der Friedhof bei Montreux seinen Denkstein zeigt. – Ein edler Charakter, so fest und mild, geistvolles Wissen und reines Wollen nebst seltener Anspruchslosigkeit erwarben ihm viele Liebe und Achtung. Den Staatsmann und Diplomaten zeichnete aus, bei rücksichtsvoller Formengewandtheit, die wahrhaftige Rechtlichkeit eines Ehrenmannes.