ADB:Baryphonus, Heinrich (2. Artikel)
A. D. B. II, 113), eigentlich Pipegrop, wie er sich selbst im J. 1622 seinen Landsleuten gegenüber nennt, geboren zu Wernigerode am 11. September 1581, † zu Quedlinburg am 3./13. Januar 1655. Auf der Lateinschule seiner Vaterstadt und höchst wahrscheinlich auch sammt seinem Jugendfreunde und Strebensgenossen Kaspar Krüger bei dem tüchtigen Organisten an der Oberpfarrkirche Paul Becker wissenschaftlich und musikalisch vorgebildet besuchte er seit April 1603 die Universität Helmstedt und war seit 1605 bis an sein Ende fast ein halbes Jahrhundert Musiklehrer und Cantor – gewöhnlich bezeichnet er sich einfach als musicus – zu Quedlinburg. Wenn Seth Calvisius schon den Fünfundzwanzigjährigen als einen Meister in der Composition bezeichnet, so ist zwar der dreistimmige Gesang, der zu diesem Urtheil den Anlaß gab, nicht erhalten, wol aber ein zwei Jahre jüngeres „Melos genethliacum | Oder | Weihenacht Gesang | Mit 6 Stimmen gesetzt, vnd [230] dem | Newgebornen Jesulein aus schuldiger Danck- | barkeit zur Newen Jahrs Ga- | be verehret … Gedruckt zu Magdeburgk, Im Jahr 1609“ (1608 wegen des Chronostichons O Jesu Misericordia) mit eigenhändiger Widmung an den Wernigeröder J. Luttrott in der Stadtbibliothek zu Hamburg. Diese Composition läßt des Calvisius günstiges Urtheil durchaus als gerechtfertigt erscheinen. In Partitur gesetzt ist der Gesang von Ph. Spitta VJschr. f. Musik-Wissenschaft IX, 381–392. Ein anderer Tonsatz von ihm in Fascic. I. Geistl. wolklingender Concerten. Mit 1 vnd 2 St. sampt dem Basso continuo pro Organis. Goßlarberg Nicolao Dunckern A. 1638 Nr. 24 sola voce: Wir gläuben all an einen Gott.
Baryphonus: Henricus B. (zu