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ADB:Becker, Otto

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Artikel „Becker, Otto“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 46 (1902), S. 326–327, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Becker,_Otto&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 11:57 Uhr UTC)
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Becker: Otto B., Augenarzt und Professor der Augenheilkunde in Heidelberg, geboren am 3. Mai 1828 in Domhof bei Ratzeburg und am 7. Februar 1890 in Heidelberg verstorben, studirte die Heilkunde in Berlin und Wien und widmete sich schon frühzeitig unter v. Graefe’s und Arlt’s Leitung der Augenheilkunde. 1859 promovirt, erhielt er bereits 1868 die ordentliche Professur für Augenheilkunde in Heidelberg, wo er bis an sein Lebensende thätig blieb. B. zählt zu den bedeutenderen Vertretern seines Fachs während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sein Hauptverdienst knüpft sich an die von ihm gelieferten Arbeiten zur „Pathologie und Therapie der Linse“ (als Theil des großen von v. Graefe und Saemisch herausgegebenen Handbuches) und zur „Anatomie der gesunden und kranken Linse“ (1883). Weitere Arbeiten Becker’s sind eine deutsche Ausgabe von Donders’ „Anomalien der Accommodation und [327] Refraction des Auges“ (1866) und zahlreiche kleinere Veröffentlichungen, Journalartikel u. dgl., über die sichtbaren Erscheinungen der Blutbewegungen in der menschlichen Netzhaut, über Thränencanalstricturen, über angeborene völlige Farbenblindheit, über die Gefäße der menschlichen macula lutea u. a. m. Auch gab B. einen Atlas der Ophthalmopathologie, sowie den Nachlaß des um die Kenntniß von der pathologischen Anatomie des Auges hochverdienten, 1864 verstorbenen Prof. Heinrich Müller heraus.

Vgl. Gurlt-Hirsch, Biogr. Lex. I, 355.