Zum Inhalt springen

ADB:Beer, August

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Beer, August“ von Eugen Lommel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 245–246, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Beer,_August&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 04:06 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Beer, Bernhard
Band 2 (1875), S. 245–246 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
August Beer in der Wikipedia
August Beer in Wikidata
GND-Nummer 117582018
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|245|246|Beer, August|Eugen Lommel|ADB:Beer, August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117582018}}    

Beer: August B., geb. zu Trier am 31. Juli 1825, † zu Bonn am 18. November 1863. Nachdem er sich auf der Gewerbeschule und der Oberclasse [246] des Gymnasiums seiner Vaterstadt eine vielseitige und gründliche Vorbildung erworben hatte, wandte er sich 1845 auf der Universität Bonn dem Studium der Mathematik und der gesammten Naturwissenschaften zu, richtete jedoch bald unter der Leitung Plücker’s, dessen Assistent und Mitarbeiter er später wurde, seine Thätigkeit vorzugsweise auf Mathematik und Physik. Auf Grund einer von der philosophischen Facultät mit einem Preise gekrönten Abhandlung „De situ axium opticorum in crystallis biaxibus“ 1848 zur philos. Doctorwürde promovirt, habilitirte er sich 1850 als Privatdocent, behielt aber auch als solcher den naturwissenschaftlichen Unterricht am Bonner Gymnasium noch eine Zeit lang bei, „aus Liebe zur Sache“, wie es in dem Schulprogramme heißt. Die Klarheit und Bestimmtheit seines Vortrages, durch welche er eine immer größere Anzahl von Schülern um sich sammelte, spiegelt sich wieder in seiner „Einleitung in die höhere Optik“ (Braunschweig 1854); in diesem Werke, welches gefällige Darstellung mit erschöpfender Gründlichkeit in mustergültiger Weise vereinigt, faßte er die bisher in einzelnen Abhandlungen zerstreute und mit mancher Dunkelheit behaftete Theorie des Lichts zu einem durchsichtigen aber festgefugten Lehrgebäude zusammen und erwarb sich dadurch den Dank und die Anerkennung der Fachgenossen selbst jenseits der Grenzen des deutschen Landes, wovon der Umstand, daß das treffliche Buch in mehrere neuere Sprachen übersetzt wurde, das beste Zeugniß ablegt. Die Optik blieb von nun an seine Lieblingswissenschaft, welche er durch eine Reihe gediegener, in Poggendorff’s „Annalen“ publicirter Arbeiten selbständig förderte. Sowol in diesen mathematisch-physikalischen als auch in mehreren rein mathematischen Abhandlungen zeigte er sich als gewandten Analytiker. Im Jahre 1855 wurde er zum außerordentlichen und zwei Jahre später zum ordentlichen Professor der Mathematik an der Universität Bonn ernannt. Seit Vollendung seiner „Optik“ hatte er sich die große Aufgabe gestellt, von demselben einheitlichen Gesichtspunkte aus ein Lehrbuch der gesammten mathematischen Physik zu schaffen; aber ein frühzeitiger Tod raffte ihn mitten aus der Arbeit hinweg. Die bereits vollendeten Partieen wurden unter dem von ihm gewählten bescheidenen Titel „Einleitungen“ nach seinem Tode veröffentlicht (Einleitung in die Elasticität, die Lehre vom Magnetismus und die Electrodynamik, herausgegeben von Plücker, 1865; Einleitung in die math. Theorie der Elasticität und Capillarität, herausgegeben von Giesen, 1869); sie tragen gleich jenem Erstlingswerk das Gepräge seines klaren und gründlichen Geistes.

Nekrolog in der Kölnischen Zeitung 1. Mai 1864. Poggendorff, Biogr.-litterar. Handwörterbuch.