ADB:Behaim, Lorenz
Hans B. (s. o. S. 274), also nicht der rathsfähigen, sondern der bürgerlichen Familie dieses Namens angehörig. Sein Vater war Lorenz B. und sein Bruder der vorletzte Propst von St. Lorenzen zu Nürnberg (1513–21) Georg B. Lorenz, welcher Doctor decretorum war, erscheint zuerst zu Rom, wo er dem nachmaligen Papst Alexander VI., dem Cardinal Borgia 22 Jahre als Hausmeister gedient hat (Gregorovius, Gesch. Roms VII. 694). Er war dort auch mit Reuchlin befreundet. Eine Sammlung von Inschriften, die er in Rom copirte, ist in den Münchener Codex von Hartmann Schedel aufgenommen. Vor 1515 ist er nach Bamberg gegangen (vgl. Siebenkees, Mater. I. 263) wo er dann wol bis zu seinem Tode als Canonicus zu St. Stephan verblieb. Er stand mit Hutten und anderen Humanisten in Verbindung, war aber namentlich mit Wil. Pirkheimer eng befreundet. Briefe an diesen aus den Jahren 1517–18 theilt Heumann, „Docum. lit.“ p. 255 sq. mit. Pirkheimer widmete ihm auch seine 1518 erschienene Uebersetzung von Lucians Gespräch „Der Fischer“, welcher seine berühmte Vertheidigungsschrift für Reuchlin voran steht. Schriften Behaim’s sind nicht erhalten.
Behaim: Lorenz B., ein Humanist aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, Brudersohn von- Lochner im Correspond. von und f. Deutschl. 1871. 14. März. L. Geiger, Reuchlin.