ADB:Behm, Martin (2. Artikel)
[1], deutscher Dramatiker. Geb. 1557 zu Lauban in Schlesien, wo er als Pastor primarius 1622 starb. Viele Predigten, ein Kirchenlied, drei Dramen, wahrscheinlich die zu Wittenberg 1618 erschienenen: „Holofernes und Judith“, „Tobias“, „Acolastus“ (verlorner Sohn). Im allgemeinen liegt dem ersten Stück S. Birk, dem zweiten Ackermann, dem dritten Gnapheus zu Grunde, aber alle mit vielen selbständigen Zügen bereichert. Der Acolast ist sofort wieder von Loccius 1619 benutzt. Ausbildung des Zuständlichen im satirischen Sinne, besonders charakteristische Darstellungen von Bauern (sprechen im Dialekt) und Soldaten, Schilderung ihrer Lebensverhältnisse, überhaupt ein gewisser Reichthum des zufälligen Details, wodurch die Episoden unverhältnißmäßig anschwellen, zeichnen diese Stücke aus, die Verse sind gut, ohne starke Verletzung des Worttons.
Bohemus: Martinus B.[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 282. Z. 4 v. o. und Band III. S. 59. Z. 21 v. o.: Der Prediger und Liederdichter M. Behemb und der dramat. Dichter M. Bohemus sind, was leider übersehen worden ist, ein und dieselbe Person. Die beiden Artikel sind mithin zu vereinigen. [Bd. 7, S. 795]