Zum Inhalt springen

ADB:Bequignolles, Hermann von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bequignolles, Hermann von“ von August Förster in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 349–350, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bequignolles,_Hermann_von&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 23:22 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 2 (1875), S. 349–350 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Hermann von Bequignolles in der Wikipedia
Hermann von Bequignolles in Wikidata
GND-Nummer 116124571
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|349|350|Bequignolles, Hermann von|August Förster|ADB:Bequignolles, Hermann von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116124571}}    

Bequignolles: Hermann von B., geb. zu Liegnitz 24. September 1825, † 22. Decbr. 1867 als königl. preußischer commissarischer Intendant der königlichen Schauspiele in Wiesbaden. Fast scheint es, als ob absichtlich das Bekanntwerden näherer Lebensumstände Bequignolles’ verhindert worden wäre. Soviel weiß man, daß er der Sohn eines preußischen Generals war, das Studium der Rechte absolvirt hatte, in Liegnitz eine Schauspielerin heirathete und von Theaterlust erfaßt, an Immermann’s Beispiel entzündet, reformatorischen Triebes voll, die Direction der Bühne in Liegnitz, später in Görlitz übernahm. B. war ein Mann, der es ernst nahm mit der Kunst, und der eine sittliche Mission zu erfüllen glaubte, indem er die vielfach verkommenen und ungeordneten Verhältnisse einer Provinzialbühne zu lichten und zu veredeln unternahm. Er hat in seinem kleinen Kreise rühmlich gewirkt, aneifernd und begeisternd, idealen Strebungen gedient und sich Anspruch auf den Dank derer erworben, welche für das deutsche Schauspiel Theilnahme empfinden. Von Görlitz berief ihn 1861 sein Schwager, der Director des Breslauer Stadttheaters, Schwemer, als Dramaturg [350] an seine Seite. In dieser Stellung wirkte B. bei Auswahl des Repertoires und der Mise-en-scène der Stücke in künstlerischem Sinne. Nach dem Kriege von 1866 übernahm der preußische Hof das bisher herzogliche Hoftheater in Wiesbaden und setzte B. als commissarischen Intendanten zum Vorstande desselben ein. Schon längere Zeit kränkelnd, erlag er bald nach Antritt seines Amtes einem Leberleiden.