ADB:Berger, Johann Gottfried Immanuel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Berger, Johann Gottfried Immanuel“ von Heinrich Holtzmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 376, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Berger,_Johann_Gottfried_Immanuel&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 10:05 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 2 (1875), S. 376 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Gottfried Immanuel Berger in der Wikipedia
Johann Gottfried Immanuel Berger in Wikidata
GND-Nummer 116131705
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|376|376|Berger, Johann Gottfried Immanuel|Heinrich Holtzmann|ADB:Berger, Johann Gottfried Immanuel}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116131705}}    

Berger: Johann Gottfried Immanuel B., protestantischer Theologe, geb. zu Ruhland in der Oberlausitz am 27. Juli 1773, † 20. Mai 1803, wurde Repetent bei der theologischen Facultät zu Göttingen, seit 1802 Oberpfarrer zu Schneeberg. Als Schriftsteller trat er mit „Aphorismen zu einer Wissenschaftslehre der Religion“ und mit seinem Werke „Der Schutzgeist“ (beides Leipzig 1796) auf; bekannter wurden seine „Moralische Einleitung in das Neue Testament“, (Lemgo 1797–1801) und seine „Praktische Einleitung in das Alte Testament“ (1799 und 1800). Letztere umfaßt nur die Geschichtsbücher (den Rest bearbeitete Augusti 1806); erstere hat das Verdienst, die damalige biblische Kritik mit einigen neuen Ideen bereichert zu haben, wie daß der Hebräerbrief eigentlich eine homiletische Abhandlung, der erste Johannesbrief der praktische Theil zum Evangelium, daß der Apostel Johannes, wie er bei den Synoptikern auftritt und in der Apokalypse sich selbst darstellt, keineswegs als der sanfte Liebesjünger zu bezeichnen sei etc. Beide Werke verfolgen insofern einen außerhalb der Wissenschaft gelegenen Zweck, als sie die Resultate derselben moralisch nutzbar zu machen gedenken – so bezeichnend für die Bestrebungen der damaligen Philosophie und Theologie. Außerdem schrieb B. eine „Geschichte der Religionsphilosophie oder Lehren und Meinungen der originellsten Denker aller Zeiten über Gott und Religion, historisch dargestellt“, 1800, gab Reinhard’s Vorlesungen über die Dogmatik mit litterarischen Zusätzen heraus (1801 fg.) und schloß seine kurze, aber fruchtbare schriftstellerische Laufbahn ab mit einem Werk „Anax Apollon, oder Versuch über die Verdienste der Fürsten um die Wissenschaften“, (Lemgo 1803). Außerdem finden sich Abhandlungen zu Religionsphilosophie und biblischen Einleitung in der „Göttinger Bibliothek“, in Stäudlin’s „Beiträgen zur Philosophie und Geschichte der Religion“ und in Schuderoff’s „Journal zur Veredelung des Prediger- und Schullehrerstandes“.