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ADB:Bernhold, Johann Balthasar

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Artikel „Bernhold, Johann Balthasar“ von Georg Wolfgang Karl Lochner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 465–466, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bernhold,_Johann_Balthasar&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 11:45 Uhr UTC)
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Bernhold: Johann Balthasar B., geb. 3. Mai 1687 zu Burgsalach, unfern der ehemaligen Festung Wülzburg, † 15. Febr. 1769, als Professor der Theologie an der ehemaligen Universität Altdorf, stammte aus einer Familie von Geistlichen, in der sich das Glück, das fünfzigjährige Priester-Jubiläum feiern zu können, fünf Mal, wozu noch sein eigenes als das sechste kam, wiederholt hatte. Die Laufbahn eines Theologen jener Zeit war in der Regel durch keine besonderen Ereignisse ausgezeichnet. B. bekam den ersten Unterricht im väterlichen Hause, sodann an der lateinischen Schule oder dem Gymnasium zu Ansbach, hierauf bei einem Pfarrer zu Sindelsheim im Odenwald, und bezog 1704 die Universität Altdorf. Schon 1705 disputirte er daselbst zweimal und wurde 1707 von dem Professor und Pfalzgrafen Magnus Daniel Omeis zum kaiserlich gekrönten Dichter erhoben, welche Ehre ihm ohne Zweifel nur wegen seiner Gewandtheit im lateinischen Versbau zu Theil wurde. Hierauf bestand er 1708 zu Ansbach das Examen als Candidat des Predigtamtes und ging dann nach Wittenberg, wo er sich 1709 als Magister habilitirte. Im J. 1713 begleitete er einen jungen Knebel, der Theologie studiren sollte, nach Jena und erhielt nach dessen frühzeitigem Tode 1714 in der damals fürstlich Hohenlohischen Residenz Pfedelbach die Stelle des Diakonus, worauf er daselbst Pastor, Consistorial-Rath und Hofprediger wurde. Nach Altdorf kam er durch Berufung 1725, erlangte in demselben Jahre die theologische Doctorwürde und 1732 auch die Professur der griechischen Sprache, in welcher er vorzügliche Kenntnisse besaß. Unter seinen Schriften werden auch Ἀνακρεόντεια μέλη i. e. Anacreon quasi redditus imitationibus variis“, 1736, angeführt. Seine übrigen, bei Will und Nopitsch vollständig angeführten Schriften sind größentheils Dissertationen, Leichenpredigten, Programme und Vorreden zu Schriften Anderer. Dabei aber war seine Thätigkeit als Lehrer allgemein anerkannt und geachtet. Sein am 20. April 1764 begangenes Priesterjubiläum wird im ersten Bande der „Münzbelustigungen“ sehr umständlich erzählt, zumal es das zweite Fest dieser Art war, das die Universität Altdorf in diesem Jahre beging, da auch Dr. Johann Jakob Jantke, Professor der Medicin daselbst, Schwiegervater des nachher als Herausgeber von Maittaire’s „Annalen“ und anderer bibliographischer Werke berühmt gewordenen Magister Georg Wolfgang Franz Panzer als Jubilar gefeiert wurde. Besonders gerühmt wird die heitere und launigen und witzigen Einfälle geneigte Stimmung, die B. durch sein ganzes Leben getreu blieb. Von seinen Söhnen (bei seinem Jubiläum [466] lebten von zehn Kindern noch fünf) war der ältere, Johann Gottfried, auch Professor zu Altdorf und zwar, für die damalige Zeit eine Seltenheit, der Geschichte, starb aber, nachdem er im Jubeljahr des Vaters Rector magnificus gewesen war, noch vor dem Vater am 21. Jan. 1766, erst 46 Jahre alt. Unter dem eine schöngeistige Richtung verrathenden Verzeichniß seiner Schriften sind auch zwei Trauerspiele, von denen das eine „Johanna die Heldin von Orleans“ betitelt ist. Der jüngere Sohn, Theodor Heinrich Wilhelm, fürstlich Löwensteinischer Regierungs-Assessor, hatte 1756 Katharina Maria Neubauer geheirathet, und war dadurch mit dem bekannten Altdorfer Professor und Pfalzgrafen Georg Andreas Will, der seit 1752 mit ihrer älteren Schwester verehelicht war, verschwägert.