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ADB:Beuth, Peter

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Artikel „Beuth, Peter Caspar Wilhelm“ von Karl Karmarsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 588, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Beuth,_Peter&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 23:38 Uhr UTC)
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Beuth: Peter Caspar (oder Christian?) Wilhelm B., preußischer Staatsmann, geb. 28. Dec. 1781 zu Cleve, Sohn eines Arztes, † 27. Sept. 1853. Nachdem er zuerst in Cleve, dann in Berlin seine Schulbildung empfangen hatte, bezog er 1798 die Universität Halle zum Studium der Rechte und Cameralwissenschaften, trat 1801 in den Staatsdienst, stand zuerst als Referendar bei der kurmärkischen Kriegs- und Domänenkammer, dann im Manufaktur- und Kammercollegium; 1806 wurde er Kammerassessor zu Baireuth, 1809 Regierungsrath in Potsdam, 1810 geheimer Obersteuerrath in Berlin. Er arbeitete nun im Büreau des Staatskanzlers v. Hardenberg und wirkte als Mitglied der Commission für die Reform der Besteuerung und des Gewerbewesens an den großen Entwürfen mit, welche die Reorganisation des durch die unglücklichen Kriege tiefgesunkenen preußischen Staats, im besondern die Verbesserung der finanziellen und industriellen Zustände zum Zwecke hatten. Bei der allgemeinen Erhebung 1813 als Gemeiner in die Reiterei des Lützow’schen Freicorps getreten und hier zum Officier vorgerückt, kam er nach dem Frieden von 1814 als geheimer Oberfinanzrath in das Finanzministerium, Abtheilung für Handel und Gewerbe; 1821 wurde er zum Mitgliede des Staatsraths, 1828 zum Director der Ministerialabtheilung für Gewerbe, Handel- und Bauwesen, 1830 zum wirklichen geheimen Oberregierungsrath, 1844 zum wirklichen Geheimerath ernannt, 1845 schied er aus dem Dienste, jedoch unter Beibehaltung seiner Stellung im Staatsrath. In Berlin, auf dem Platze vor der Bauakademie, ist 1861 sein bronzenes Standbild errichtet worden als eine gerechte Anerkennung der großen und vielfachen Verdienste, welche er sich besonders um die Industrie des preußischen Staats erworben hat; ihm verdankt man die Gründung des (bis 1845 von ihm selbst geleiteten) Gewerbeinstituts zu Berlin (1820), der Provinzial-Gewerbschulen und des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes (1821), die Erweiterung der Bauakademie, die Herausgabe und Verbreitung kostbarer Werke zur Bildung des Gewerbestandes, die Herbeiziehung zahlreicher fremder besonders englischer Fabrikmaschinen zum Dienste der heimischen Industrie etc. Ein Reichthum von Kenntnissen und ein gediegener Kunstsinn, verbunden mit Umsicht, Willensstärke und Beharrlichkeit befähigten B. zu großen Leistungen, wie wenige in ähnlichem Wirkungskreise, und sein Andenken wird unvergeßlich bleiben.