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ADB:Boisot, Charles

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Artikel „Boisot, Charles und Louis de“ von Pieter Lodewijk Muller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 86, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Boisot,_Charles&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 13:14 Uhr UTC)
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Boisot: Charles und Louis de B., niederländische Krieger, Söhne eines de B. von Brüssel, nahmen beide noch in jungen Jahren Antheil an der Revolution. Der erste wird genannt unter den Unterzeichnern des Compromisses. Beide gehörten zu den vertrautesten Anhängern Oranien’s, der ihnen im J. 1573 den Oberbefehl über Seeland übertrug, dem ersten als Superintendent und Lieutenant-Statthalter, dem zweiten als Lieutenant-Admiral. Namentlich Louis erwarb sich großen Ruhm, als Haupt der seeländischen Flotte schlug er die Spanier zu wiederholten Malen; sein Sieg bei Reimenspael[1] entschied den Fall des lange von den Spaniern gehaltenen Middelburg (Januar 1574). Im Herbste führte er die Flotte beim Entsatz von Leyden. Obgleich kein Seemann von Fach, eröffnete er doch die lange Reihe der niederländischen Seehelden. Sein Bruder Charles blieb stets durch des Prinzen Gunst ausgezeichnet, doch hatte er als Krieger kein Glück. Bei der Vertheidigung der Insel Schoonen[2] wurde er, Frühjahr 1575, von einem seiner eigenen Soldaten in einem Nachtgefecht erschossen. Die nämliche Expedition der Spanier brachte auch seinem Bruder den Tod. Bei einem Versuche zum Entsatze Zierikzee’s scheiterte sein Schiff im Gefecht auf einer Untiefe und ertrank er, Mai 1575. Dieser Unfall hatte das Mißlingen des Entsatzes und den Fall der Stadt zu Folge. Beider Brüder Tod ward von den niederländischen Patrioten und allen Freunden Oranien’s als ein großer Verlust betrauert. Sie gehörten zu dessen festesten und vertrautesten Anhängern.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 86. Z. 23 v. o. l.: Reimerswael (st. Reimenspael). [Bd. 5, S. 794]
  2. Z. 28 v. o. l.: Schouwen (st. Schoonen). [Bd. 5, S. 794]