ADB:Bolhagen, David Laurentius
Gröning’schen Collegium, und widmete sich zu Jena den theologischen Studien unter den berühmten Orientalisten Dantz, Olearius u. A. Schon 1703, als der Philosoph Christian v. Wolff an der neuen Universität Halle seine Laufbahn als Docent begann, war B. bei dessen Inauguraldisputation sein Respondent. Er vollendete demnächst seine theologischen Studien auf der Universität Greifswald, und nachdem er hier 1704 zum Baccalaureus der Theologie befördert worden war, folgte er einem Rufe nach Wollin, wo er als Pastor und Präpositus der Wolliner Synode eingeführt ward. Zu Greifswald zum Doctor der Theologie promovirt, ward er bereits 1710 Archidiaconus an der Marienkirche zu Stettin und Professor der Theologie und orientalischen Sprachen bei dem dortigen akademischen Gymnasium. Bald darauf erhielt er die Stelle als Hofprediger an der St. Otten- oder Schloßkirche daselbst. 1721, nachdem Schweden an Preußen Vorpommern bis zur Peene abgetreten hatte, ernannte ihn König Friedrich Wilhelm I. zum General-Superintendenten des gesammten preußischen Pommern. In Folge dessen siedelte er nach seiner Vaterstadt Stargard über. – Er galt seinen Zeitgenossen als ein ausgezeichnetes Vorbild umfassender Gelehrsamkeit und tüchtiger Leistungen als Kanzelredner und höherer Beamter der Kirche. Seine zahlreichen Schriften sind meist theologischen Inhalts; auch ist er der Herausgeber des noch jetzt in den evangelischen Kirchen Stettins und anderer pommer’schen Städte im Gebrauch befindlichen Gesangbuchs („des Bolhagen’schen“), das zuerst mit einer von ihm verfaßten gelehrten Vorrede 1724 gedruckt ward.
Bolhagen: David Laurentius B., geb. 4. Febr. 1683 zu Stargard in Pommern, † daselbst 1738. Dort empfing er die Vorbereitung für die Universität auf dem- Vanselow, Nachrichten von den General-Superintendenten etc. in Pommern, S. 70; Hering, Von der Stiftung der zwei Collegiatkirchen in Stettin, Bog. II. 2; Zickermann, Histor. Nachrichten von der St. Petrikirche in Stettin, S. 141; Wutstrack, Nachtrag zur Beschreibung von Pommern, S. 304.