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ADB:Brandenburg, Friedrich Wilhelm Graf von

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Artikel „Brandenburg, Friedrich Wilhelm, Graf von“ von Richard von Meerheimb in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 238–239, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Brandenburg,_Friedrich_Wilhelm_Graf_von&oldid=- (Version vom 10. Dezember 2024, 08:28 Uhr UTC)
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Brandenburg: Friedrich Wilhelm, Graf v. B., geb. 24. Jan. 1792 als der Sohn Königs Friedrich Wilhelm II. und der Gräfin Sophie von Dönhoff, † 6. Nov. 1850. Er und seine Schwester († 1848 als verwittwete Herzogin von Anhalt-Cöthen) wurden 1794 unter dem Namen von Brandenburg in den Grafenstand erhoben. Graf Friedrich wurde im Hause des Hofmarschalls v. Massow mit dessen Söhnen erzogen; er trat 1807 beim Regiment Gardes du Corps ein, war 1812 York’s Adjutant in Rußland, zeichnete sich unter anderem bei Eckau aus, und erwarb den Orden pour le mérite. Zum Major avancirt, nahm er mit Auszeichnung an den Schlachten bei Lützen, Wartenburg, Möckern und anderen Gefechten Theil, war 1814 in der Neujahrsnacht der erste Preuße, der das linke Rheinufer beim Uebergange bei Kaub betrat, wurde 1814 Oberstlieutenant, 1815 Oberst und erhielt im folgenden Jahre das Regiment Gardes du Corps. In den späteren Jahren zum Brigade- resp. Divisions-Commandeur ernannt, wurde er 1839 commandirender General des 6. Armee-Corps und 1848 General der Cavallerie. Im November 1848 wurde er nach Berlin berufen und zum Minister-Präsidenten ernannt. Die Absicht des Königs, der weitergehenden Bewegung eine feste Schranke zu setzen, war mit dieser Ernennung ausgesprochen. Graf B. war ein ebenso treuer und unbedingt ergebener Diener seines Königs, wie er sich als tapferer Soldat im Kriege bewährt hatte, überall bereit für seinen König zu sterben. Im October 1850 ging er nach Warschau zu einer Zusammenkunft mit dem Kaiser Nikolaus und soll in Folge seines patriotischen Schmerzes über die Demüthigung erkrankt sein, die Preußen dadurch erlitt, daß der russische Kaiser es veranlaßte, die Erfurter Politik aufzugeben. [239] Bald nach seiner Rückkehr starb er. Friedrich Wilhelm IV. setzte ihm ein Denkmal auf dem Leipziger Platze in Berlin. Graf B. war vermählt mit Mathilde v. Massenbach, die nach seinem Tode Oberhofmeisterin der Königin wurde.