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ADB:Brandenstein, Katharina von

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Artikel „Brandenstein, Katharina von“ von Paul Gautsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 239, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Brandenstein,_Katharina_von&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 22:42 Uhr UTC)
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Katharina von Brandenstein in Wikidata
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Brandenstein: Katharina v. B., eine Tochter des Eberhard v. B. auf Rosla, zu Anfang des 15. Jahrhunderts geboren; zuerst an einen Herrn v. Heßberg in Franken verheirathet, wußte sie als kinderlose Wittwe durch Schönheit und Koketterie den Herzog Wilhelm von Sachsen, Bruder des Kurfürsten Friedrich des Sanftmüthigen, dem bei der brüderlichen Theilung Thüringen zugefallen war, an sich zu fesseln. Derselbe lebte mit seiner Gemahlin Anna, einer Tochter des Kaisers Albrecht, in nicht glücklicher Ehe, weshalb es der Katharina nicht schwer wurde, ihn an sich zu fesseln und seiner rechtmäßigen Gemahlin untreu zu machen. Er verstieß letztere sogar und wies ihr das Schloß Eckartsberg in Thüringen zum bleibenden Aufenthalt an, wo sie bis an ihren, im J. 1463 erfolgten Tod wie eine Gefangene gehalten wurde. In demselben Jahre noch vermählte er sich mit großem Gepränge mit Katharina v. B., welche er schon vorher um sich gehabt hatte, und bewog nicht nur seine Stammesvettern und Erbverbrüderte, diese Ehe als eine standesgemäße anzuerkennen, sondern seiner Gemahlin auch das Prädicat einer durchlauchtigen Fürstin beizulegen. Da sie vermögenslos war, setzte er ihr selbst eine ansehnliche Summe als Heirathsgut und Morgengabe aus. Von ihrem Stolze und nicht sehr keuschen Wandel haben Chronikenschreiber einige Züge aufbewahrt. Vom Volke wurde sie nicht besonders geachtet und nur spottweise „die Käthe von Rosseln“ (ihrem Geburtsorte Rosla) geheißen. Ihre Ehe mit Wilhelm blieb ebenfalls kinderlos. Nach dem Tode ihres Gemahls (1482) lebte sie in dem ihr als Wittwensitz angewiesenen Saalfeld, wo sie 10 Jahre später (1492) starb und im dortigen Franciscanerkloster (nach Andern in der Fürstengruft zu Weimar neben ihrem Gemahle) beigesetzt wurde.