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ADB:Bremi, Johann Heinrich

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Artikel „Bremi, Joh. Heinrich“ von Karl Felix Halm in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 305, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bremi,_Johann_Heinrich&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 12:59 Uhr UTC)
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Bremi: Joh. Heinrich B., Philolog und Theolog, geb. in Zürich 4. Dec. 1772, † 10. März 1837. Zum geistlichen Stande bestimmt betrieb B., angeregt von dem berühmten Joh. Jak. Hottinger, auch fleißige philologische Studien und bezog 1793 auf ein Jahr die Universität Halle, um Fr. Aug. Wolf zu hören. Bald nach seiner Rückkehr in seine Vaterstadt wurde er Adjunct der lateinischen Schule; 1800 wurde er zum Professor der Theologie am obern und am untern Collegium (an diesem für Katechetik) ernannt; letztere Stelle legte er 1809 nieder, um den Unterricht im Griechischen an der Gelehrtenschule zu übernehmen. Aber nicht blos als Lehrer entwickelte er eine sehr erfolgreiche Thätigkeit, sondern auch als Mitglied des Erziehungsrathes, der nach der Revolution von 1798 in Zürich errichtet wurde; später wurde er auch Mitglied des Kirchenraths. Ein Schlagfluß, der 1829 seine Zunge lähmte, setzte seiner höchst ersprießlichen Berufsthätigkeit ein zu frühes Ende. Ein vorzüglicher Lehrer wie warmer Patriot, heiterer Gesellschafter, theilnehmender Menschenfreund, der von seinem beträchtlichen Vermögen den gemeinnützigsten Gebrauch machte, hinterließ B. ein gesegnetes Andenken in seinem Vaterlande. Als philologischer Schriftsteller erwarb er sich besonders durch seine Ausgaben des Cornelius Nepos, Suetonius (1800 und 1820) und Aeschines (1823 und 1824) einen geachteten Namen. Ausgaben alter Classiker mit deutschen Anmerkungen sind durch die vielen geschmacklosen ad modum Minelli lange Zeit anrüchig geblieben; Bremi’s noch immer brauchbarer deutscher Commentar zum Nepos hat viel dazu beigetragen, die Ausgaben mit barbarischem Notenlatein allmählich aus den Schulen zu verdrängen.

Biographie von W. Fäsi im Züricher Neujahrsblatt 1838.