ADB:Brotuff, Ernst
Moritz zum dritten Schulverwalter von Schulpforte befördern. Zwei Jahre darauf kehrte er als Bürgermeister in seine Vaterstadt zurück und starb in dieser Würde wie es scheint im J. 1565. Brotuff’s historische Schriften, nur zum Theil veröffentlicht, haben meistens die merseburgische, meißnische und thüringische Geschichte zum Gegenstand. Reizlos wie sie sind, tragen sie alle Fehler und keinen der Vorzüge der zeitgenössischen Geschichtschreibung an sich, und haben schon bei Lebzeiten des Verfassers wol in Folge des Mangels aller Kritik am Hofe des Kurfürsten August von Sachsen die gebührende Würdigung [366] erfahren; nur seine „Genealogische Geschichte des Hauses Anhalt“ ist durch die schöne Vorrede Melanchthon’s vor der verdienten Vergessenheit geschützt.
Brotuff: Ernst B., geb. sicherer Ueberlieferung nach im J. 1497 zu Merseburg. Er begann seine Laufbahn im Dienste des Klosters St. Peter bei Merseburg zuerst als dessen „Schreiber“ und dann als Rath und Anwalt. Im J. 1543, nachdem er sich inzwischen der Reformation angeschlossen hatte, wurde er von der Stadt Merseburg als Syndicus angestellt, ließ sich aber im J. 1550 vom Kurfürsten- Chr. Schöttgen, Nachricht von Ernst Brotuff’s Leben. (Schulprogramm aus dem Jahre 1745).