ADB:Buchner, Andreas
Erscheinungsbild
Ludwigs I. fort (in 10 Bänden). Wenn auch bei dem umfassenden Charakter der Arbeit nicht alle Partien von gleichem Werth sein können, so verdient sie doch in Bezug auf Gründlichkeit der Forschung und Objectivität der Darstellung den Vorzug vor Zschokke’s Behandlung des gleichen Stoffes. B. starb zu München in Folge eines Choleraanfalles am 13. Dec. 1854.
Buchner: Andreas B., Historiker, geb. am 23. Nov. 1776 zu Altheim in Niederbaiern, trat nach Vollendung der humanistischen Vorstudien in das Georgianum und wurde 1799 zum Priester geweiht. Er oblag jedoch nicht lange der Seelsorge, sondern nahm 1804 eine Professur für Philosophie am Lyceum in Dillingen an. Zugleich erschien eine Schrift über Religion, ihr Wesen und ihre Formen, in welcher die Ansicht vertreten ist, daß es in einer Zeit, in welcher der Glaube an Religion zu wanken anfange, kein anderes Mittel zu ihrer Aufrechterhaltung gebe als die Wissenschaft. Die Forderung wissenschaftlicher Begründung religiöser Fragen, auch in einer zweiten Schrift über Erkenntniß und Philosophie betont, erregte eine heftige litterarische Fehde gegen seine Principien. In einen neuen Wirkungskreis trat B., nachdem ihm 1811 eine Professur der Geschichte am Lyceum zu Regensburg übertragen war. Mit großem Eifer verlegte er sich nun auf archäologische und historische Forschung. Neben mehreren kleineren Schriften erschien 1820 der erste Band der „Geschichte Baierns“, die großen Beifall fand. 1825 wurde er zum Mitglied der Akademie, 1826 zum Professor der bairischen Geschichte an der nach München verlegten Universität ernannt. Er setzte die Geschichte Baierns bis zur Regierungsperiode- Kunstmann, Erinnerung an Andreas Buchner. Beiblatt zur Landshuter Zeitung vom 26. Mai 1856.