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ADB:Bucquoi, Erdmann Friedrich

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Artikel „Bucquoi, Erdmann Friedrich“ von Adolf Schimmelpfennig in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 495–496, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bucquoi,_Erdmann_Friedrich&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 07:08 Uhr UTC)
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Bucquoi: Erdmann Friedrich B., schlesischer Schriftsteller und Pädagoge, geb. 1. Sept. 1750 zu Soran in der Lausitz, † 1821 in Bunzlau. In dem vom Maurermeister Gottfried Zahn 1754 nach dem Muster des halleschen in Bunzlau gegründeten Waisenhause von 1761–67 erzogen und nach vollendeten akademischen Studien 1773 zum Pfarrer nach Tillendorf bei Bunzlau berufen, entwarf er, um der bei dem Mangel aller eigenen Fonds in ihrem Bestehen damals aufs äußerste gefährdeten Anstalt, der er seine Erziehung verdankte, [496] zu Hülfe zu kommen, den Plan zu einer zum Besten des Waisenhauses herauszugebenden belehrenden Zeitschrift für das Volk, deren Druck zugleich eine dem Hause kurz vorher geschenkte Buchdruckerei beschäftigen konnte. Der Plan gelang vollständig. Die unter Bucquoi’s Redaction von 1774 an erscheinende „Bunzlauer Monatsschrift“ wurde eins der ersten und besten Unterhaltungsblätter Deutschlands und brachte in wöchentlich zwei Bogen für einen guten Groschen „weniger Bekanntes aus der praktischen Sittenlehre, der Völker- und Naturgeschichte, der Erdkunde und Ackerbaulehre, Gedichte, Erzählungen der vornehmsten Weltbegebenheiten und vaterländische Ereignisse“. Die auf 2000 Exemplare bemessene Auflage mußte bald auf 4000 erhöht werden. Später wurde mit der Bunzlauer Monatsschrift noch ein kleineres, zunächst für Schlesien berechnetes Blatt, „Schlesisches Allerlei“, verbunden. Auch als zweiter Prediger in Sprottau 1789–96 behielt B. die Leitung der Zeitschrift. Wegen seiner hervorragenden Verdienste um die Anstalt berief ihn der Director derselben, Christian Ludwig Woltersdorf, 1796 als Inspector und Condirector nach Bunzlau zurück und übergab ihm 1804 definitiv das Directorat. Leider war B. dem Rechnungswesen nicht gewachsen und die Verwirrung in den Vermögensverhältnissen der Anstalt wurde zuletzt so groß, daß er 1814 ohne Vorbehalt auf sein Amt resigniren mußte. Außer der von ihm herausgegebenen Monatsschrift verfaßte er „Friedrich des Großen Leben und Thaten“, „Wallenstein’s Leben“, „Reise nach dem schlesischen Gebirge“, und mehreres andere, auch ein „Christliches Hausbuch“.

Stolzenburg, Geschichte des Bunzlauer Waisenhauses. (Säcularjubelschrift.) Breslau 1854.