ADB:Burghardt, Georg Theodor August
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Schiller in einem begeisterungsvollen Liede. Am 9. Sept. ward er auf dem Armenkirchhofe begraben. – B. war eine naive ideale Natur. Sein Wesen hatte eine angeborene Vornehmheit. In seinen Werken offenbart sich ein erhabener Geist voll Grazie. Außer „Johanna Gray“ hat B. eine „Iphigenia“ gedichtet, mit welcher H. Th. Rötscher seine dramaturgischen Probleme eröffnet hat. Beide Dramen, wie auch die „Epischen Gedichte“ (erschienen bei Reclam in Leipzig), sind der Beachtung höchst werth. Ein [604] Band Gedichte im Manuscript harrt noch der Veröffentlichung. Fünf Hefte Bilder, Gleichnisse und metaphorischer Ausdrücke aus Shakespeare’s Dramen, nebst einem Tagebuch u. a. sind bei der Auction seiner wenigen Habseligkeiten verloren gegangen.
Burghardt: Georg Theodor August B., Dr. phil., Dichter, geboren 23. Nov. 1807 zu Lehndorf im Braunschweigischen, † 5. Sept. 1860 zu Berlin am Hungertode. Sein Vater, ein wohlhabender Gutspächter, gab ihm eine vorzügliche Erziehung. Sein Umgang mit Altersgenossen war ein gewählter. Der Generalstabsarzt Dr. Grimm verlebte einen Theil seiner Jugend im Burghardt’schen Hause. B. widmete sich mit Vorliebe dem Studium der Griechen und Engländer und Shakespeare war sein Vorbild. Ein Jahr lang lebte B. am Rhein auf einem Schlosse in der Nähe von Bonn. Dies scheint die glücklichste Epoche in seinem Leben gewesen zu sein. Hier dichtete er sein Drama „Johanna Gray“, welches er als Manuscript auf eigene Kosten drucken ließ. 1857 siedelte er nach Berlin über und war einige Zeit Vorleser bei dem Gesandten Westmoreland. Es glückte ihm nicht, seine „Johanna Gray“, auf die er seine Lebenshoffnung gesetzt hatte, auf irgend einer Bühne zur Aufführung zu bringen. Am Berliner Hoftheater trug damals eine andere Johanna Gray über die seine den Sieg davon. Sein Leben in der Stadt der Intelligenz blieb ein Kampf mit der bittersten Noth. Einflußreiche Personen aus der Umgebung des Prinzregenten, die ihn endlich aus seinem Elend erlösen wollten, naheten sich ihm als die Oberin des St. Hedwigskrankenhauses ihm eben die Augen zugedrückt hatte. Noch auf seinem Sterbebette verherrlichte er- Dramaturgische Probleme v. H. Th. Rötscher, Dresden 1864. Gartenlaube 1871, Nr. 27. Berliner Tageblatt 1873, Nr. 143.