ADB:Christiani, David
Buxtorf’s und erlernte später zu Marburg unter Hanneken die syrische und chaldäische Sprache. Nach einer zweijährigen Reise durch Deutschland, Holland und England ward er 1642 zu Marburg als Professor der Mathematik angestellt, vereinigte damit, als mehrere Universitätslehrer wegen der hessischen Unruhen nach Gießen auswanderten, für eine Zeit lang die Professur des Hebräischen und bekleidete bis 1650 auch diejenige der Beredsamkeit und Poesie. Bei der Wiederaufrichtung der Universität Gießen siedelte er zuerst als Professor der Mathematik dorthin über, wurde aber nicht lange hernach zum außerordentlichen Professor und Doctor der Theologie ernannt. Im J. 1659 ging er als Superintendent nach St. Goar, kehrte jedoch 1681 nach Gießen als ordentlicher Professor der Theologie zurück. Die bei einer öffentlichen Disputation unter seinem Vorsitz gefallene Aeußerung, die evangelisch-lutherische Kirche werde in Brandenburg unterdrückt, büßte er auf Ansuchen [213] des großen Kurfürsten, wenn auch nur auf kurze Zeit, mit Amtsverlust. Außer geographischen und astronomischen Werken (vgl Jöcher) schrieb er „De identitate fundamenti justificationis omnibus fidelibus communi, diatriba theologica de pace et concordia ecclesiastica inter Lutheranos et Reformatos sancienda“; „Disputationes antijesuiticae“; „Antimotiva catholica“; „De paradiso“ etc. Darnach hat er u. a. Versöhnung zwischen den hadernden Religionsparteien angestrebt.
Christiani: David Ch., als lutherischer Theolog durch Schrift und Lehre rühmlich bekannt, geb. 25. Dec. 1610 zu Greiffenberg i. Pommern, † 13. Febr. 1688. Auf den Gymnasien zu Colberg und Stettin vorgebildet, begann er seine Universitätsstudien zu Greifswald, begab sich 1631 nach Frankfurt a. d. O., im folgenden Jahre nach Rostock, kehrte darauf nach Greifswald zurück und erwarb die philosophische Doctorwürde daselbst. Darauf hielt er zu Rostock, Marburg und Straßburg als Wanderdocent Collegia und machte sich einen solchen Namen in der gelehrten Welt, daß ihn der schwedische Oberfeldherr Graf Bannier zum Generalsuperintendenten seiner Armee berief. Da jedoch die Kriegsunruhen den Antritt des ehrenvollen Amtes verwehrten, so setzte er seine Studien noch weiter fort, hörte 1638 zu Basel die Vorlesungen