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ADB:Colb, Lucas

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Artikel „Colb, Lucas“ von Georg Daniel Teutsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 397–398, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Colb,_Lucas&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:23 Uhr UTC)
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Band 4 (1876), S. 397–398 (Quelle).
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Colb: Lucas C., geb. 1680 in Kronstadt in Siebenbürgen. Am Gymnasium seiner Vaterstadt, wo Stephan Bergler (Allg. deutsche Biographie, I, 391) und Martin Schmeizel (später Professor in Jena und Halle) seine Mitschüler waren, vorgebildet, bezog er 1706 mit noch acht Commilitonen aus dem Siebenbürger Sachsenland die Universität Jena, wurde 1716 Lehrer am Kronstädter Gymnasium, 1719 Pfarrer in Nußbach, 1734 in Rosenau, als solcher 1747 Dechant des Burzenländer Capitels, nachdem er lange Syndicus desselben gewesen. In diese seine Amtswaltung fällt der Angriff des königlichen Fiscus auf den Zehnten der Burzenländer evangelischen Pfarrgeistlichkeit (Teutsch, Das Zehntrecht der evangelischen Landeskirche A. B. in Siebenbürgen. Schäßburg 1858), in dem C. das gute Recht seiner Kirche, das durch jahrhundertalten Besitz, durch Privilegien, Gesetze und Staatsverträge gewährleistet war, eifrig vertheidigte. Er erlebte den Schmerz nicht, es durch ein Urtheil (1770) hinfällig zu sehen, das man in einem Rechtsstaat für unmöglich halten sollte. In jenen Arbeiten hatte C. das reiche Burzenländer Capitulararchiv eingehend kennen lernen; mit rastloser Thätigkeit ging er daran, die Pergamente und andere Urkundenschätze desselben, die vorhandenen Rechnungen und Protokolle, die zum Theil bis in die Reformationszeit zurückweisen, in großen Sammelbänden abschriftlich zusammenzustellen, die gegenwärtig noch einen werthvollen Bestandtheil des Capitulararchivs bilden und bereits mehr als einem Forscher auf dem Feld siebenbürgischer Geschichte, so Benkö und Trausch, als Quellen gedient haben. – C. starb nach rühmlicher Thätigkeit auch in seinem unmittelbaren geistlichen Amte 1. Nov. 1753.

[398] J. Seivert’s Nachrichten von siebenbürg. Gelehrten. Preßburg 1785. S. 51. Jos. Trausch, Schriftstellerlexikon der siebenb. Deutschen. Kronstadt 1868. 1, 226.