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ADB:Coques, Gonzales

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Artikel „Coques, Gonzales“ von Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 471–472, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Coques,_Gonzales&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 04:28 Uhr UTC)
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Coques: Gonzales C., Maler, geb. zu Antwerpen 1614, † daselbst 1684. Mit Unrecht hat man ihn in Folge seines Namens für einen Spanier von Abkunft gehalten, er hieß eigentlich Gonsael Cocx, was soviel wie „Kochs“, den Sohn des Koches, bedeutet. Die Hispanisirung seines Namens darf in den Niederlanden nicht auffallen, die unter spanischem Scepter standen. Er war der Sohn von Peeter Cocx und Anna Beys und ward den 8. Dec. 1614 in der Kathedrale getauft. Pieter Brueghel (zweifelhaft ob der sogenannte Höllenbrueghel oder dessen gleichnamiger Sohn, was wahrscheinlicher) unterrichtete ihn vom J. 1626/27 an, später scheint er zu David Ryckaert dem Aelteren gekommen zu sein. Im J. 1640/41 trat er in die St. Lukasgilde seiner Vaterstadt; 1653 ließ er sich in die Rhetorikerskammer derselben aufnehmen. 1665/66 und 1680 bekleidete er das Amt eines Decans (Vorstehers der Gilde); dieselbe Charge auch im J. 1671 zu übernehmen, verhinderten ihn seine Obliegenheiten, die er gegen den Grafen von Monterey, Generalstatthalter der spanischen Niederlande zu erfüllen hatte. Ueberhaupt erfreute sich unser Maler eines großen Rufes und verschiedene vornehme Herren saßen ihm; der König von England wünschte von seinen Werken zu besitzen, und der Prinz von Oranien verehrte ihm eine Medaille mit seinem Porträt und eine goldene Kette. Den Eifer, mit dem C. für die Privilegien der Gilde aufgetreten war, belohnte dieselbe auch; am [472] 11. Oct. 1680 beschloß eine Versammlung einstimmig, ihm wegen seiner Thätigkeit im Interesse der Gesellschaft, ferner wegen gewisser Malereien und eines für den Advocaten van Bavegom bestimmten Bildes, die Summe von 1550 Gulden anzubieten. Gonzalez verehelichte sich zweimal: zuerst den 11. Aug. 1643 mit Katharina, der Tochter seines frühern Lehrers D. Ryckaert, und als diese 1674 gestorben war, den 21. März 1675 mit Katharina Rysheuvels, die ihn noch mehrere Monate überlebte. Er starb den 18. April 1684 und wurde bei seiner ersten Frau in der St. Joriskirche begraben. Unser Maler wird der van Dyck im Kleinen genannt. In der That sind seine Porträts, die er fast nur im Kleinen und in genreartiger Auffassung (er gruppirte sie gern in Zimmern) malte, Meisterstücke in der vornehm ungezwungenen Haltung, der eleganten Behandlung und zarten Farbe. In München befindet sich die Ansicht eines Gemäldecabinetes, eine desgleichen besitzt die königl. Galerie vom Haag. Zu Kassel sind zwei vorzügliche Familienbildnisse; eines davon, das W. Unger für den 7. Band der Zeitschrift für bildende Kunst radirt hat, trägt das Datum 1640. Sehr vorzüglich ist das Familienbildniß (von 1658) der Galerie Speck-Sternburg in Lützschena bei Leipzig. In Dresden sieht man ein Familienbild. Antwerpen besitzt das Porträt einer Frau, Nantes ein Familienbild von 10 Personen. Ganz ausgezeichnet ist die musicirende Gesellschaft von Herren und Damen in der Landesgalerie zu Pest. Interessant ist sein Porträt des Cornelius de Bie, des bekannten Verfassers des Gulden Cabinet im Berliner Museum. Die Mehrzahl von Coques’ hervorragenden Werken befindet sich in England. – Das Porträt des Künstlers, nach Coques’ eigener Malerei von P. Pontius gestochen, befindet sich im De Bie.