ADB:Dögen, Matthias
[1] Matthias D., geb. 1605 oder 1606 in Dramburg, einem damals zur Neumark, jetzt zur Provinz Pommern gehörigen Städtchen, trat schon in frühen Jahren in niederländische Dienste und bekleidete in Amsterdam 35 Jahre ein Amt in der das Seewesen leitenden Admiralität, beschäftigte sich dabei mit der Kriegsbaukunst und gelangte mit dem Statthalter Friedrich Heinrich von Oranien in nähere Verbindung, mit dessen Unterstützung er 1647 im Verlage Ludwig Elzevir’s in Amsterdam ein lateinisches mit bildlichen Darstellungen, namentlich vieler damaliger niederländischer Festungen ausgestattetes Werk unter dem Titel: „Architectura militaris moderna variis historiis tam veteribus quam novis confirmata et praecipuis totius Europae munimentis ad exemplum adductis exornata“, herausgab, welches, 1648 auch in französischer und deutscher Uebersetzung veröffentlicht, sich einer ausgedehnten Anerkennung erfreute. Damals (1647) stand D. bereits seit längerer Zeit zum Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, welchem er jenes Werk widmete, in einem Dienstverhältniß, zunächst als sein diplomatischer Agent, der ihm wöchentliche Berichte über die Vorgänge in Amsterdam lieferte, später auch, wo er den Titel eines kurfürstlichen Rathes führte, für fortificatorische Arbeiten in Anspruch genommen. So sind namentlich die neuen Festungswerke der Stadt [295] Berlin in den J. 1658 und 1659 nach seinen Vorschlägen ausgeführt worden. Auch beim Flottenbau bediente sich der Kurfürst seiner Mitwirkung. D. ist in Berlin am 24. Febr. 1672 gestorben. Witte, Diarium biograph., Gedani 1688. Das Dedicationsexemplar der Architectura befindet sich auf der königl. Bibliothek in Berlin.
Dogen:[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 294. Z. 18 v. u. l.: Dögen (st. Dogen). [Bd. 5, S. 796]